Hat die Lehre ein schlechtes Image?
Handwerk

Alle Ehre für die Lehre

Die türkis-grüne Regierung will den Meister zum offiziellen Titel machen. Das soll die Lehre aufwerten. Ist es um das Image des Handwerks wirklich so schlecht bestellt?

Wien. Weitab vom Schuss, das sei sein Betrieb nicht, sagt Andreas Halmetschlager. Er führt einen Dachdecker- und Spenglerbetrieb in Pöchlarn im Bezirk Melk. „Wir sind fünf Minuten von der Eisenbahn weg, fünf Minuten von der Autobahn.“ Und trotzdem, sagt er, findet er keine Lehrlinge. Einen hat er, zwei oder drei hätte er noch gern. Aber „es wollen alle in die Schule. Und nach der Matura wissen sie nicht, was sie weiter machen sollen.“

Die Klage gehört zum Standardrepertoire vieler Unternehmer. Sie hat es bis ins Regierungsprogramm geschafft. Die türkis-grüne Koalition will die duale Ausbildung aufwerten. Die Vorschläge füllen mehrere Seiten: Lehre nach der Matura fördern, Anspruch auf Berufsorientierung für Schulabbrecher, Förderung von Mädchen in Technikberufen, Überarbeitung der 200 Lehrberufe. Darunter auch kuriose Ideen: Der „Meister“ soll ein eintragungsfähiger Titel werden. Damit auch Handwerker ihren Titel in den Führerschein schreiben dürfen. Wie Akademiker.

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