Jörg Haider, der Wandelbare: ein atemberaubender Aufstieg, ein langsamer Abstieg, ein tragisches Ende.
Porträt

Jörg Haider – Charismatiker und Chamäleon

Ein Menschenfänger und Provokateur. Eine politische Begabung, zum Staatsmann letztlich aber ungeeignet. Am 26. Jänner wäre Jörg Haider 70 Jahre alt geworden.

Er war am Zenit seiner Karriere. Auf 1000 Metern Seehöhe. Der ganze Berg war für ihn gemietet worden. Er düste mit dem Snow-Jet von Hütte zu Hütte, wo Freunde und Anhänger mit Geschenken warteten. Und eigens gebrautem „Jörg Bier“. Jörg Haider feierte seinen 50. Geburtstag auf der Kärntner Gerlitzen. Bei der Landtagswahl im Vorjahr hatte er den Landeshauptmann-Posten zurückerobert, bei der Nationalratswahl ein paar Monate später seine FPÖ zu ihrem besten, seither nie wieder erreichten Ergebnis geführt – 26,9 Prozent. Nun führte er seine Partei in die Bundesregierung.

Aber es wäre nicht Jörg Haider gewesen, hätte er in diese Geburtstagsfeier am 29. Jänner 2000 nicht auch einen Sprengsatz eingebaut. Er beschimpfte den französischen Präsidenten Jacques Chirac und nannte die belgische Regierung „korrupt“. Drei Tage später wurden die Sanktionen der EU-14 gegen Österreich verkündet. Am 4. Februar wurde Schwarz-Blau in Wien angelobt.

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