Brasiliens Kulturstaatssekretär tritt nach Goebbels-Zitat zurück

Brasiliens Kulturstaatssekretär Roberto Alvim musste nach einer Rede, die stark an Nazi-Propagandaminister Josef Goebbels erinnerte, zurücktreten.
Brasiliens Kulturstaatssekretär Roberto Alvim musste nach einer Rede, die stark an Nazi-Propagandaminister Josef Goebbels erinnerte, zurücktreten.(c) APA/AFP/NELSON ALMEIDA (NELSON ALMEIDA)
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In einer Rede hatte Roberto Alvim, Kulturstaatssekretär unter  Präsident Jair Bolsonaro, Nazi-Propagandachef Joseph Goebbels zitiert. Alvim spricht von einem „unbeabsichtigten Irrtum“.

Der Kulturstaatssekretär des rechtspopulistischen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro ist nach einem Skandal um eine Rede am Freitag zurückgetreten: Nach einer Ansprache, die von Musik von Richard Wagner unterlegt war und in der er Nazi-Propagandachef Joseph Goebbels zitierte, hat Roberto Alvim seinen Rücktritt eingereicht. Er wolle nach dem „bedauernswerten Zwischenfall“ Bolsonaro „schützen“, wie der nunmehrige Ex-Kulturstaatssekretär am Freitag erklärte.

Bolsonaro bestätigte Alvims Rücktritt und erklärte: Die „unglücklichen Äußerungen“ hätten es unmöglich gemacht, ihn weiter im Amt zu halten. Bolsonaro betonte gleichzeitig seine Zurückweisung „totalitärer und völkermordender Ideologien wie dem Nazismus und dem Kommunismus“ und versicherte der jüdischen Gemeinschaft seine „uneingeschränkte Unterstützung“.

Kulturministerium zuvor abgeschafft

Zuvor war das Video einer Rede veröffentlich worden, in dem sich Alvim zur Schaffung eines neuen nationalen Kunstpreises äußerte: „Die brasilianische Kunst des nächsten Jahrzehnts wird heroisch und national sein und gleichzeitig gebieterisch, oder sie wird nicht sein“, sagte Alvim darin. Das Zitat erinnerte stark an eine Rede Goebbels zur Kunst im Dritten Reich.

Alvims Funktion entsprach bisher jener eines Kulturministers, da das Kulturministerium unter Bolsonaro abgeschafft wurde. Nach dem Bekanntwerden der Rede hatte es Rücktrittsforderungen gegen Alvim gehagelt. In seiner Erklärung am Freitag betonte er, er habe seine Rede auf der Grundlage von Zulieferungen seiner Mitarbeiter geschrieben und nicht gewusst, woher der umstrittene Satz stammte. Es handele sich um einen „unbeabsichtigten Irrtum“.

(APA)

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