Vegane Ernährung ist im Trend. Doch der Fleischkonsum steigt – auch in Österreich.
Die grüne Woche

Vegane Ernährung: Taugt der Hype für die Massen?

Die Klimadebatte zwingt Landwirte und Fleischesser zumindest medial in die Defensive. Noch essen wir mehr Fleisch denn je. Start-ups und große Konzerne wetten darauf, dass sich das bald ändert.

Die Welt ist voller Fettnäpfchen. Der neue Vizekanzler Werner Kogler geriet diese Woche etwa ernsthaft in Erklärungsnot, weil er in einem Fastfood-Lokal gesichtet wurde. Bei einem bösen Konzern. Noch dazu mit einem echten Fleischburger in der Hand, dessen Produktion bekanntlich eine ganze Menge an CO2-Emissionen verursacht. Aber nicht nur grünen Politikern droht beim Mittagessen der tägliche Klima-Fauxpas. Nur wer sich regional, saisonal, bio und am besten auch vegan ernährt, kann mit halbwegs gutem Gewissen durch die Welt gehen. Fleischesser werden in der Klimadebatte hingegen schnell zu Sündenböcken abgestempelt. Der fleischlose Hype ist da. Aber ist er massentauglich?

Lokalaugenschein auf der Grünen Woche in Berlin, der größten Lebensmittelmesse Europas. Draußen herrscht ein Wettstreit der Aktivisten. Umweltschützer demonstrieren für den Umstieg auf eine klimafreundliche Landwirtschaft. Bauern fahren mit ihren Traktoren auf und protestieren gegen zusätzliche Umweltauflagen. Drinnen ist von alledem wenig zu spüren. Die Grüne Woche ist im Wesentlichen, was sie immer war: Ein schlecht getarntes Oktoberfest auf Weltreise. Die Stimmung unter den 400.000 Besuchern ist spätestens am Nachmittag ganz ähnlich, nur dass es neben Bier und Weißwurst eben auch ein paar exotischere Tiere zum Ansehen – und zum Verkosten – gibt.

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