Deutsche Bundesliga.

Dortmunds neue Fußballattraktion

Hattrick zum Einstand: Erling Braut Haaland.
Hattrick zum Einstand: Erling Braut Haaland. (c) REUTERS (MICHAELA REHLE)
  • Drucken

Mit seinem Traumdebüt für Dortmund hat Erling Braut Haaland die größten Erwartungen übertroffen. Bayern siegte am Sonntag bei Hertha BSC mit 4:0.

Augsburg. Mit dem Spielball als Trophäe unter dem Arm schritt Erling Haaland nach seinem Traumdebüt mit Dreierpack stolz durch die Katakomben des Augsburger Stadions. „Wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht von drei Toren geträumt, sondern von zweien – und das war schön“, meinte der erst 19-jährige Norweger. Nicht nur mit seiner Torshow, sondern auch mit seiner unbekümmerten Art erstaunte Haaland nach dem 5:3 sogar die Chefs von Borussia Dortmund. „Ich habe kurz mit ihm gesprochen, und er hat gesagt: Das ist der Grund, warum ihr mich gekauft habt“, erzählte Sportdirektor Michael Zorc. „Und das stimmt.“

1:3 lag der bis dato enttäuschende BVB beim FC Augsburg zurück – dann kam der Neuzugang von Red Bull Salzburg. Drei Tore, die für einen Teenager imponierende Körpersprache und eine beeindruckende Kaltschnäuzigkeit im Abschluss verhinderten den Rückschlag des Tabellenvierten zum Rückrundenstart, am Ende stand es 5:3. „Ein fantastischer Einstand. Er ist ein superbelebendes Element“, stellte Sebastian Kehl, Leiter der Dortmunder Lizenzspielerabteilung, fest. „Ich wollte so viel positive Energie wie möglich reinbringen und das Spiel drehen“, erklärte Haaland. Reihenweise lobten ihn Gegner wie Teamkollegen. „Tolle Verpflichtung, toller Junge und ich hoffe, er wird noch viel Spaß mit uns haben“, sagte Mats Hummels über die neue Bundesligaattraktion.

20 Millionen Euro zahlte der BVB im Winter an Salzburg für das Sturmjuwel, das so viele europäische Topklubs liebend gern verpflichtet hätten. Doch Haaland und sein Vater, der frühere Premier-League-Profi Alf-Inge Haaland, sahen Dortmund als das perfekte nächste Karrieresprungbrett an. Ein Stück ist Haaland damit der Gegenentwurf zu Wunderknabe Martin Ødegaard. Der Landsmann wechselte mit 16 zu Real Madrid und wartet fünf Jahre später noch auf den großen Durchbruch.

Die Ausstiegsklausel

„Wahnsinnig viel Geld“ hätte Haaland bei einem Wechsel zu Juventus Turin oder zu Manchester United verdienen können, verriet der frühere norwegische Profi und Haaland-Kenner Jan Åge Fjørtoft in Augsburg. „Manchester United ist in Norwegen wie Allah, Gott und Buddha gemeinsam, trotzdem denken die nach, wo er sich besser entwickeln kann“, sagte der Sky-Experte. Acht Tore in der laufenden Champions-League-Saison für Salzburg, jetzt drei zum Bundesligadebüt – bei seinem märchenhaften Aufstieg scheint Haaland nicht zu stoppen zu sein.

BVB-Sportdirektor Zorc ließ nun auch durchblicken, dass der Torjäger in seinem bis 2024 datierten Vertrag eine Ausstiegsklausel haben könnte. „Wenn man weiß, wer alles noch im Boot war, diktiert man nicht die Bedingungen“, erklärte Zorc vielsagend. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.01.2020)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.