Nach dem fulminanten Börsenjahr 2019 sind Experten auch für heuer positiv gestimmt. Sie warnen jedoch angesichts politischer Risiken vor überzogenen Erwartungen. Die Bank Gutmann investiert in fünf Wirtschaftsbereiche.
Wien. Sie stiegen und stiegen und stiegen: Wer angesichts des Kursgemetzels im letzten Quartal 2018 mit großen Sorgenfalten dem Jahr 2019 entgegensah, der wurde mehr als positiv überrascht. Viel besser konnte es gar nicht gehen: Länder-Indizes wie der DAX und der Dow Jones schafften Zuwächse von gut 20 Prozent, der S&P 500 und der MSCI World Index legten sogar um rund 25 Prozent zu. Der verhältnismäßig kleine ATX schaffte immerhin 16 Prozent.
Wird diesem Bullenjahr – das nunmehr elfte in Folge – ein weiteres folgen? Die Antwort auf die Frage, die sich institutionelle wie private Anleger gleichermaßen stellen, fällt Experten leicht. So gut wie 2019 dürfte es heuer nicht werden, weshalb Christian Nolting, Global Chief Investment Officer bei der Deutsche Bank Wealth Management, vor allzu überzogenen Gewinnerwartungen warnt. Aber: Trotz des Säbelrasselns im Nahen Osten, der nach wie vor erratischen Politik des US-Präsidenten und der Konjunkturabkühlung in Europa gebe es keinen Grund zu Pessimismus, sagt Friedrich Strasser, Vorstand der Bank Gutmann. Er geht von einem durchschnittlichen Ertragswachstum von fünf bis acht Prozent aus. Risiken gingen vorrangig von der Politik – und weniger den Unternehmen – aus.