Albertina/Mumok

Ein Dürer-Preis für Zeichenkünstler von heute!

Düstere Micky Maus: Joyce Pensato, „Flying Home“, Kohle auf Papier, 2010.
Düstere Micky Maus: Joyce Pensato, „Flying Home“, Kohle auf Papier, 2010.(c) Joyce Pensato, Courtesy Petzel, New York
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Gleich zwei große Ausstellungen widmen sich in Wien zurzeit der zeitgenössischen Zeichnung. Das ist eine Ausnahme. Warum eigentlich nicht die Aufmerksamkeit für dieses intime Medium mit einem eigenen Preis stärken?

Ist das eine Fliege? Im obersten Stock der Albertina? Man muss schon genau hinsehen – da sitzt doch tatsächlich im, genauer gesagt am Schatten einer großformatigen Zeichnung des englischen Bildhauers David Nash ein winziges, schwarzes Männchen. Mit Tinte an die Wand gepinselt, scheint es auf der Schattenkante des Rahmens an der weißen Wand zu balancieren. Ganze 60 dieser winzigen Miniaturen, die er „Doodles“ nennt, hat der bulgarische Künstler Nedko Solakov hier verteilt, versteckt, jedes Mal freut man sich, wenn man einen dieser frechen Begleiter und Kommentatoren entdeckt.

Diese zeichnerische Intervention lockert und charakterisiert gleichermaßen diese ein wenig träge als „Sammlung Guerlain aus dem Centre Pompidou“ angekündigte Sonderschau: Dabei wird hier ein extrem frischer Überblick über die aktuellen Trends der Zeichnung gegeben – nur eine einzige Arbeit unter den 150 stammt aus dem Jahrhundert (wie das klingt!). Kuratorin Elsy Lahner legte bei ihrer Auswahl offensichtlich Wert auf die Aktualität, bei den internationalen Künstlerinnen und Künstlern selbst darauf, dass sie entweder auch in der Sammlung der Albertina vertreten sind wie Robert Longo oder man sie mit einer größeren Werkgruppe vorstellen kann. Beziehungsweise beides.

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