Die durch ein neuartiges Virus ausgelöste Lungenkrankheit breitet sich in China und anderen Ländern seit Tagen rasant aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Montag ihren Notfallausschuss einberufen, um darüber zu beraten, ob eine Gesundheitsnotlage ausgerufen werden soll.
Erinnerungen an die Sars-Pandemie aus dem Jahr 2002/2003 werden wach. 8000 Menschen infizierten sich mit dem Virus, das sich von China aus verbreitete. 774 von ihnen starben an den Folgen der Erkrankung.
China ist auch diesmal der Ursprung einer gefährlichen Lungenkrankheit, die durch ein neu entstandenes Coronavirus ausgelöst wird und sich seit Tagen nicht nur innerhalb des Landes ausbreitet – auch aus Japan, Thailand und Südkorea wurden Infektionen gemeldet. Angesichts des chinesischen Neujahrsfests am kommenden Samstag – über das Wochenende werden Hunderte Millionen Chinesen durch das Land reisen – wächst die Angst vor einer unkontrollierten Verbreitung des Virus. Am Montag bestätigte zudem das chinesische Gesundheitsministerium, dass eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich sei, was bis dahin für sehr unwahrscheinlich gehalten wurde.
Trotz einiger neuer Erkenntnisse über das Virus gibt es noch immer eine Reihe von Unklarheiten. „Momentan tappen wir im Dunkeln“, sagt Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde des Kepler-Universitätsklinikums Linz, im „Presse“-Gespräch. „Den Angaben aus China ist nicht unbedingt zu trauen, die Zahl der Infizierten könnte höher sein als bisher bekannt.“ Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Virus:
Was ist bisher über das neuartige Coronavirus bekannt?
Das Virus stammt aus der Familie der Coronaviren, die zumeist harmlose Erkrankungen wie Erkältungen verursachen – allerdings gehören auch Erreger von gefährlichen Atemwegserkrankungen wie Sars dazu. Sars steht für Severe Acute Respiratory Syndrome, also Schweres akutes Atemwegssyndrom. Vor rund einer Woche wurde die Gensequenz des neuen Virus entschlüsselt.