Das Enthüllungsbuch „A Very Stable Genius“, das sich im Titel auf ein Eigenlob des Präsidenten bezieht, zeichnet ein Porträt über das schockierende Unwissen Trumps und seine Fixiertheit auf den Kreml-Chef Wladimir Putin.
Als Donald Trump am 20. Juli 2017 im Pentagon seine Nachhilfestunde erhielt, war es ein brütend heißer Tag in Washington – und er selbst war genau ein halbes Jahr im Amt. Verteidigungsminister James Mattis und Außenminister Rex Tillerson waren alarmiert über die gravierenden Wissenslücken des Präsidenten, die sie als eminente Gefahr für die Supermacht einschätzten.
Im „Tank“, einem mit Sternenbannern und historischen Gemälden drapierten, fensterlosen und abhörsicheren Raum im fünfeckigen Verteidigungsministerium am Potomac, war der innere Zirkel zu einem Briefing zusammengekommen, das der Präsident indes als Belehrung auffasste und mit einem Donnerwetter endete. „Ihr seid alle Versager. Ich würde mit euch nicht in einen Krieg ziehen, Leute. Ihr seid ein Haufen von Weicheiern und Babys.“
„Verdammter Vollidiot“
Die Aktion war nach hinten losgegangen. Tillerson, zunächst perplex, sprach hinterher von Trump als „verdammtem Vollidioten“, was die US-Medien zitierten. Acht Monate später war der Außenminister seinen Job los. Im Dezember 2018 trat auch Mattis, von Trump anfangs ehrfurchtsvoll als „Mad Dog“ apostrophiert, wegen des ersten Abzugs der US-Truppen aus Syrien konsterniert zurück.