Buschbrände

Australien: Tiere bekommen Futter aus der Luft

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Die Umweltministerin will vor allem Kängurus helfen. Durch die Monate wütenden Buschfeuer sind viele bedrohte Arten nun dem Aussterben näher.

Um die von den Buschbränden betroffenen Tiere wie etwa die Kängurus zu versorgen, wollen Helfer in Australien wieder Futter aus der Luft abwerfen. Im Bundesstaat Victoria wurde am Dienstag mit einem Kontrollflug ermittelt, wo dies derzeit am wichtigsten ist. Auch am Boden wollten die Hilfsteams den Tieren Nahrung bringen.

"Dieser gezielte Ansatz bedeutet, dass das Futter in die Gegenden geht, wo es den meisten Nutzen für unsere Känguru-Arten hat", teilte die Umweltministerin von Victoria, Lily D'Ambrosio, mit.

In New South Wales gab es bereits vergangene Woche eine ähnliche Aktion: Helfer warfen für die Wallabys Karotten und Süßkartoffeln aus der Luft ab. Seit Monaten wüten vor allem im Südosten des Kontinents heftige Buschbrände.

300 bedrohte Arten noch mehr gefährdet

Gestern teilte das Umweltministerium mit, dass von den Buschfeuern in Australien die Lebensräume von mehr als 300 bedrohter Tier- und Pflanzenarten betroffen seien. Bei 191 Arten sei mindestens ein Drittel des insgesamt besiedelten Lebensraums in Mitleidenschaft gezogen worden, bei 49 davon sogar mehr als 80 Prozent. Einige Spezies rückten dadurch noch näher ans Aussterben.

Der am Montag vorgestellten Analyse zufolge gehören zu den betroffenen Arten neben gut 270 Pflanzenspezies 16 Säugetier-, 14 Frosch- und neun Vogelarten. Von den Feuern erfasst wurde demnach etwa der Lebensraum des unter anderem im Bundesstaat New South Wales beheimateten Langfuß-Kaninchenkängurus. Als eines der am schlimmsten betroffenen Säugetiere gilt die Känguru-Insel-Schmalfußbeutelmaus, die es nur auf der schwer verwüsteten Känguru-Insel gibt.

Bereits zuvor hatten Experten erste Einschätzungen zu den Folgen der monatelangen Brände für Australiens Flora und Fauna abgegeben. Chris Dickman, Ökologe an der Universität Sydney, rechnete damit, dass mindestens eine Milliarde Säugetiere, Reptilien und Vögel ums Leben gekommen sind. Hinzu kommen unzählige kleine Lebewesen. Für die Känguru-Insel sagten Tierexperten, dass dort etwa die Hälfte der 50.000 Koalas verendet sein könnte.

(APA/dpa)

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