Klaus Schneeberger verdrängte in Wiener Neustadt 2015 mit Hilfe der FPÖ, zwei Bürgerlisten und der Zustimmung der Grünen die SPÖ aus dem Rathaus. Seinen Partnern gibt er - wie Sebastian Kurz - inhaltlichen Freiraum. Die SPÖ sieht zu.
Endlich die Mehrheit der SPÖ brechen und der ÖVP den Bürgermeistersessel sichern. Wovon Gernot Blümel in Wien noch träumt, hat Klaus Schneeberger in Wiener Neustadt schon 2015 geschafft. Die rote Hochburg im niederösterreichischen Industrieviertel ist nicht mehr. Es regiert seither eine von Schneeberger ausgehandelte „bunte“ Stadtregierung. FPÖ und zwei Bürgerlisten arbeiten eng mit der ÖVP zusammen. Selbst die Grünen wählten Schneeberger zum Bürgermeister. Bei den Gemeindratswahlen am kommenden Sonntag soll nun der nächste Schritt folgen: Die ÖVP hofft auf Platz eins in der fast 50.000 Einwohner zählenden Statutarstadt. Und die SPÖ hat dem wenig entgegenzusetzen.
Schneeberger ist es vor fünf Jahren gelungen, seinen Verhandlungspartnern die Umsetzung ihrer jeweiligen Wahlversprechen und Spezialgebiete zuzugestehen. „Das Beste aus beiden Welten“ auf kommunaler Ebener sozusagen. „Ich habs ähnlich gemacht, nicht so pointiert wie der jetzige Bundeskanzler“, sagt er selbst.