Handball-EM

Das letzte Aufbäumen

(c) GEPA pictures/ David Bitzan
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Österreich strebt nach dem 22:34 gegen Deutschland heute einen versöhnlichen Abschied an.

Wien. Man wollte die Hoffnungen auf Platz fünf bei der Heim-EM am Leben erhalten und stand am Ende mit der höchsten Niederlage da: Für Österreichs Handballteam fand der EM-Traum mit dem 22:34 gegen Deutschland ein jähes, ernüchterndes Ende. Die bittere Erkenntnis, gegen Topteams wie Kroatien, Spanien oder den Nachbarn weiterhin auf verlorenem Posten zu stehen, schmerzt.

Das beste EM-Resultat der Handball-Neuzeit ist freilich noch immer möglich. Das finale Spiel heute gegen Weißrussland (18.15 Uhr/live ORF 1) wird Aufschluss darüber geben, ob man den neunten Platz von 2010 übertreffen kann. Dafür würde gegen die Osteuropäer ein Punkt reichen. Für Flügel Robert Weber stand nach der Abfuhr durch die Deutschen fest: „Am Ende haben wir es als Mannschaft nicht verdient, um Platz fünf zu spielen.“

Dass Deutschlands Torhüter Johannes Bitter eine Quote von 54 Prozent gehaltener Bälle vorweisen konnte, ist eine Erklärung für die Niederlage. Dass die Abwehr löchrig wirkte und die Offensive (trotz Bilyk) nicht durchschlagskräftig genug agierte, dafür mit hastigen Würfen und Ballverlusten glänzte, die andere.

ÖHB-Teamchef Ales Pajovic nahm es gefasst. „Wir müssen aus diesem Spiel lernen. Wir haben bis jetzt eine überragende EM gezeigt. Für mich ist wichtig, dass sie als Mannschaft zusammenstehen“, sagte der Slowene.

Bilyk, mit fünf Treffern erfolgreichster Werfer (trotz zehn Minuten auf der Bank) und mit 39 Treffern hinter Norwegens Sander Sagosen (42) weiter Zweiter der Torschützenliste, will im Finish alle Kräfte mobilisieren. „Wir haben zum ersten Mal in diesem Turnier nicht unser wahres Gesicht gezeigt.“ (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.01.2020)

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