Der Rücktritt des Außenministers, Luigi Di Maio, als Chef der Fünf-Sterne-Bewegung hat auch weitreichende Folgen für die Regierung: Eine Analyse.
Rom. „Heute endet eine Ära“, verkündete Luigi Di Maio, der Chef der Fünf-Sterne-Bewegung, am Mittwochabend vor seinen Anhängern und vor der Presse: „Meine Aufgabe ist nun erfüllt.“ Schon länger war dabei über einen Rückzug Di Maios vom Chefposten bei den Fünf Sternen spekuliert worden, Außenminister Italiens wird er wohl noch längere Zeit bleiben. Doch innerhalb seiner Bewegung war der 33-Jährige in den vergangenen Monaten immer einsamer und isolierter dagestanden.
1 Wie steht es um dieProstest-Bewegung, die von Komiker Beppe Grillo gegründet wurde?
Die Fünf Sterne befinden sich in einer tiefen Krise. Aus den nationalen Wahlen im Frühjahr 2018 war die populistische Bewegung mit mehr als 32 Prozent der Wählerstimmen als Sieger hervorgegangen. Nach langen Verhandlungen trat sie in eine Regierungskoalition mit der rechten Lega von Matteo Salvini ein. Nachdem dieser die Zusammenarbeit im August vergangenen Jahres abrupt beendete, wechselten die Fünf Sterne die politische Seite und koalieren seit September mit dem sozialdemokratischen „Partito Democratico“. Rein zahlenmäßig ist die Bewegung noch immer die stärkste Kraft in der Regierung, doch ihre Umfragewerte sinken immer weiter, sie liegen derzeit bei nur noch 15 Prozent. Das politische Hin und Her hat nicht nur viele Wähler desillusioniert: 31 Abgeordnete haben seit Beginn der Legislaturperiode die Bewegung verlassen und sich im Parlament anderen Fraktionen angeschlossen. Zwei davon haben den Sternen erst an diesem Dienstag den Rücken gekehrt.