Warum Leipzigs Fußballer jetzt besser schlafen

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Für den Meistertitel lässt Julian Nagelsmann nichts unversucht. Vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt schickte der Leipzig-Coach seine Profis in ein Schlaf-Seminar. Hannes Wolf erteilte er danach eine kräftige Absage.

Leipzig. Gute Trainer gehen andere Wege, verlangen andere Ideen, pflegen neue Methoden. Vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt hat Tabellenführer RB Leipzig seine Fußball-Profis in ein Schlaf-Seminar geschickt. Die zuletzt „verschlafenen“ Spiele mit Rückständen gegen Augsburg und Union Berlin waren allerdings nicht der Grund. "Es ging darum, den Spielern zu erklären, welche Rhythmen es gibt, was guter Schlaf bedeutet. Es ist ein wichtiges Tool zur Regeneration. Und richtig schlafen heißt nicht, dass man zwölf Stunden im Bett liegen soll", erklärte Trainer Julian Nagelsmann seine Maßnahme.

Der Zusammenhang zwischen Schlaf und Leistung ließ sich am Beispiel von Marcel Halstenberg erklären. Seit der Nationalspieler im Juli Vater geworden ist, fehlt ein Stück zur absoluten Top-Leistung. "Er hat eine solide Hinrunde mit wenigen Ausbrüchen nach unten gespielt, war aber nicht am Peak. Marcel schläft gern durch und sehr lange. Das war dann mit dem Nachwuchs nicht mehr möglich", sagte Nagelsmann.

Abfuhr für Hannes Wolf

Einen öffentlichen Rüffel bekam Hannes Wolf. Der Grazer, 20, hatte unter der Woche unverblümt verkündet, sich für die Rückrunde verleihen lassen zu wollen, um die Chance auf seine EM-Teilnahme zu wahren.

Dabei: Wolf war bis Ende November mit einem Knöchelbruch ausgefallen, aber trotzdem noch auf zwei Einsätze gekommen. Nagelsmann: "Grundsätzlich können wir nicht jeden Spieler verleihen, der unzufrieden ist. Er muss auch mal ein Tal durchlaufen. Es bringt nichts, immer nur wegzulaufen. Er war halt fünf Monate verletzt!"

Nicht für die Senkung des Alterslimit

Kritisch sieht er auch Pläne zur Herabsetzung der Altersgrenze in der  deutschen Bundesliga. Der 32-Jährige hat dabei vor allem die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Spieler im Blick. "Spontan gesagt, bin ich davon nicht der allergrößte Freund. Es wird sich viel über mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten von Führungspersönlichkeiten auf Spielerebene beklagt. Wenn ich die Spieler noch früher hoch schiebe, sind sie noch mehr Druck ausgesetzt, werden noch mehr beäugt." Nur bei Ausnahmetalenten sehe er kein Problem.

"Bild" und "Welt" hatten berichtet, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) plane, die Altersgrenze im Profibereich herabzusetzen. Damit könnte Dortmunds 15-jähriges Supertalent Youssoufa Moukoko schon bald sein Debüt in der Bundesliga geben. Eine Regeländerung bedarf der Zustimmung der DFL-Vollversammlung mit den 36 Klubs der 1. und 2. Liga. Aktuell liegt das Limit beim vollendeten 18. Lebensjahr.

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