Konzerthaus

Beispielhaft raue, durchdringende Bußgesänge

Jubel für Gesualdos „Tenebrae“, herb gesungen von Graindelavoix, bei den „Resonanzen“ im Konzerthaus.

„Congregamini“: Süß locken die Stimmen in homophoner Eintracht zur Versammlung. Doch im nächsten Moment schon stieben sie polyphon auseinander, eine hungrige Meute: „Et properate ad devorandum illum“ – „und eilt, ihn zu verschlingen!“ Die Sünder im eigenen Volk sind es, die der Prophet Jeremias wie die Raubtiere auf sich losgehen sieht . . .

Carlo Gesualdo war vermutlich jener Renaissance-Komponist, der die „Tenebrae Responsoria“ auf die expressivste Weise vertonte. Diese Finstermetten zur Karwoche, von alters her gesungen bei karger Kerzenbeleuchtung, waren ein besonderer liturgischer Ort von Einkehr und Buße, und das beschriebene Detail ist bei Gesualdo nur eines von vielen.

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