Der FPÖ-Ball in der Hofburg geht auch heuer mit Demonstrationen und einem großen Platzverbot einher. Mit Ausschreitungen wird eher nicht gerechnet. Ob nennenswerte internationale Prominenz kommt, ist fraglich.
Wien. Fast gehören die Demonstrationen gegen den FPÖ-Ball Ende Jänner zu den Traditionen der Saison – aber heuer dürften die Kundgebungen eher klein ausfallen.
Platzverbot
Wie seit Jahren gibt es auch heuer ein Platzverbot, das tritt um 17 Uhr in Kraft und inkludiert auch den Ring zwischen Bellariastraße und Goethegasse (siehe Grafik) und ist damit größer als zuvor. Mit massiven Beeinträchtigungen des Verkehrs ist laut ÖAMTC und Polizei – sie empfehlen, die Gegend zu meiden – ab 16 Uhr zu rechnen.
Demonstrationen
Das Bündnis „Offensive gegen Rechts“ hat auch heuer zu Protesten aufgerufen. Ab 17 Uhr treffen sich Teilnehmer vor der Hauptuni, um 18 Uhr ist Abmarsch, die Route führt über Ring, Bellariastraße und Zweierlinie zum Getreidemarkt und von dort über Friedrichstraße und Operngasse zur Kundgebung bei der Oper (bis ca. 22 Uhr). Ein zweiter Demozug ist vom Praterstern stadteinwärts angemeldet – daran dürften laut Polizei aber nur um die 20 Personen teilnehmen.
Ausschreitungen
Die Proteste fallen damit heuer klein aus. Für die große Demo wurden 700 Teilnehmer angemeldet – das wären rund halb so viele wie im Vorjahr und ein Bruchteil der Zahlen früherer Jahre. Auch nennenswerte Ausschreitungen sind zuletzt ausgeblieben.
Der Ball
In der Hofburg wird der Ball wohl verlaufen, wie sich das seit Jahren eingespielt habe, sagt Veranstalter Udo Guggenbichler. Der Verkauf laufe „gut“, er erwartet rund 2500 Gäste. Wie jedes Jahr herrscht Rätselraten um Prominenz: Heinz- Christian Strache kommt angeblich nicht, eine Rede halten wird Nachfolger FPÖ-Chef Norbert Hofer. Wie schon öfter dürfte auch Identitären-Chef Martin Sellner auf dem Ball tanzen, das deutete er via Twitter an. Ob internationale Prominenz kommen wird, ist fraglich. Er, sagt Guggenbichler, wisse davon nichts. Aber wie jedes Jahr könne jeder kommen. Ein Martin Sellner ebenso wie jemand von den Grünen. (cim)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2020)