Leitartikel

„Derzeit nicht verfügbar“: Der perfide Handel mit Medikamenten

Lieferengpässe in Apotheken sind keine Seltenheit.
Lieferengpässe in Apotheken sind keine Seltenheit. REUTERS
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Lieferengpässe in Apotheken sind keine Seltenheit. Neu ist das Phänomen nicht, es könnte sich aber schnell und dramatisch verschärfen. Was steckt dahinter?

Wer war nicht schon in dieser Situation? Man geht mit einem Rezept in die Apotheke, wo einem mitgeteilt wird, dass dieses spezielle Medikament – eine Schmerztablette etwa, oder ein Antibiotikum – derzeit nicht verfügbar sei. Stattdessen erhält man eine andere Marke mit dem identischen Inhaltsstoff. Ist auch das nicht möglich, gibt es – nicht bei allen, aber doch bei vielen Beschwerden – noch die Alternative eines Präparats mit Inhaltsstoffen, die praktisch gleich wirken wie das verschriebene Mittel.

Ist alles ärgerlich, aber nicht weiter tragisch. Schließlich ist ja die Versorgung nicht ernsthaft gefährdet. Denn in so gut wie allen Fällen kommen die Patienten schon irgendwie zu ihrer Medizin. Worin wohl auch der Grund dafür liegt, dass das Problem ungelöst ist, obwohl Lieferengpässe seit vielen Jahren (mit einem ungewöhnlichen Anstieg in den vergangenen Monaten) bestehen – und fast jedes Medikament betreffen können.

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