WM-Bronze, Tore und die Treue zu Rapid

Alfred Körner prägte den Fußball der Nachkriegszeit.
Alfred Körner prägte den Fußball der Nachkriegszeit.APA/HERBERT PFARRHOFER
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Alfred Körner verstarb am Donnerstag im Alter von 93 Jahren. Er hat den Fußball der Nachkriegszeit geprägt.

Wien.Österreichs Fußball trauert wenige Tage nach dem Ableben von „Turl“ Wagner auch um „Körner II“, um Rapid-Ikone Alfred Körner. Der Wiener verstarb Donnerstagfrüh im Alter von 93 Jahren nach kurzer Krankheit.

Weil „Fredi“ Körner in den 1940er- und 1950er-Jahren bei Rapid und im Nationalteam mit seinem älteren Bruder Robert (†1989) spielte, wurde ihm kurzerhand die Zahl zwei zuteil. Als „Körner II“ prägte er den Fußball der Nachkriegszeit; und mit ihm verstarb der letzte Stammspieler der ÖFB-Auswahl, die bei der WM 1954 in der Schweiz Bronze gewann. Als einziger Spieler aus dem Endrunden-Kader ist nur noch Alfred Teinitzer, 90, am Leben.

Sieben Titel, Erfolg im Zentropacup

Dass es zu WM-Bronze reichte, war auch sein Verdienst. Der Stürmer erzielte in der „Hitzeschlacht von Lausanne“ beim 7:5 im Viertelfinale gegen Gastgeber Schweiz zwei Tore. Sein am Dienstag verstorbener Freund Wagner traf damals dreifach. Das Spiel ist bis heute auch das trefferreichste der WM-Historie. In insgesamt 47 Auftritten für das Nationalteam schrieb Körner 15-mal an.

Von 1942 bis 1959 trug Körner 17 Saisonen lang den Rapid-Dress, feierte sieben Meistertitel und schoss in 283 Spielen 157 Tore. 1951 gewann der Linksaußen mit Rapid auch den Vorgänger des Europacups, den Zentropacup. Im Finale setzten sich die Hütteldorfer gegen Wacker Wien mit 3:2 durch. Seine Karriere ließ er 1963 bei Admira ausklingen.

Rapid trägt Trauerflor

Bis zuletzt nahm Körner aktiv am Vereinsleben von Rapid teil. Er war mittags Stammgast in der „Rekordmeister Bar“, diente als Mitglied des Ethikrats und besuchte auch weiterhin jedes Heimspiel. Anlässlich seines 90. Geburtstags wurde der Hauptbewerb des Rapidlaufs, bei dem Körner das Startsignal gab, in Alfred-Körner-Lauf benannt. Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek meinte zum Ableben der Klubikone: „Wie kaum ein anderer lebte er die klassischen grün-weißen Tugenden, setzte stets auf Zusammenhalt und repräsentierte den personifizierten Rapidgeist. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“

Körner verstarb laut Rapid-Angaben nach kurzer Krankheit. Zum Gedenken werden die Grün-Weißen das erste Pflichtspiel im neuen Jahr gegen Wattens mit einer Trauerminute beginnen und mit Trauerflor spielen. (Fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2020)

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