Der Spitzenbeamte Werner Sedlak löst Peter Pollak als Chef ab. Die Neos fordern mehr Kompetenzen für das Prüforgan und Einsicht in Parteifinanzen.
Wien. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat entschieden. Ja, der Gemeinderat muss diesem „Vorschlag“ noch zustimmen. Aber seit Donnerstag steht fest, dass der 35-jährige Jurist und Leiter der Magistratsabteilung für Einwanderung und Staatsbürgerschaften, Werner Sedlak, zunächst für fünf Jahre neuer Chef des Stadtrechnungshofs wird.
Er soll ab 1. Juli Direktor Peter Pollak folgen, der seinerseits neuer Bereichsleiter für strategische Angelegenheiten in der Präsidialabteilung der Stadt Wien wird, wie „Die Presse“ vorab exklusiv berichtet hat.
Die Wiener Neos sehen dies als Anlass für dringende Reformen des Kontrollgremiums, wie Klubchef Christoph Wiederkehr erklärt. Kompetenzen und Stellung seien nicht zeitgemäß. Er will die Prüfungskompetenzen ausgeweitet sehen. Nach dem Vorbild Salzburgs soll der Stadtrechnungshof umfassende Prüfrechte für die Parteifinanzen erhalten. Auch die Finanzen der Landtagsklubs und der Parteiakademien sollen geprüft werden. Und Wiederkehr stößt sich auch am Bestellmodus des Chefs: Dieser solle nach einem öffentlichen Hearing der bestgereihten Kandidaten auf zehn Jahre bestellt werden. Eine Wiederwahl solle danach nicht möglich sein. (red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2020)