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Korruption: Österreichs Weste wurde 2019 weißer

Trotz des Ibiza-Videos hat sich Österreich im aktuellen „Korruptionswahrnehmungsindex“ um zwei Plätze verbessert.
Trotz des Ibiza-Videos hat sich Österreich im aktuellen „Korruptionswahrnehmungsindex“ um zwei Plätze verbessert. APA/HARALD SCHNEIDER
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Trotz des Ibiza-Videos hat sich Österreich im aktuellen „Korruptionswahrnehmungsindex“ um zwei Plätze verbessert. Der nächste Index werde „eine Herausforderung für die neue Bundesregierung.“

Wien. Korruption ist in Österreich nicht sonderlich weit verbreitet – das legt der aktuelle Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International (TI) nahe. Österreich hat sich im aktuellen Ranking sogar um zwei Plätze auf Rang zwölf (von 180 untersuchten Ländern) verbessert. Und das just in dem Jahr, als das Ibiza-Video die heimische Politik durcheinanderwirbelte. Die Turbulenzen im Jahr 2019 würden sich erst auf den Index 2020 auswirken, da der Befragungszeitraum bereits im Frühjahr 2019 abgeschlossen wurde, sagt Eva Geiblinger, Leiterin von TI Österreich. „Der nächste Index wird eine Herausforderung für die neue Bundesregierung.“

Der Index misst, wie die Menschen die Korruption in einem Land einschätzen. Grundlage sind Länderanalysen von Nichtregierungsorganisationen, Stiftungen und Unternehmensberatungen. Außerdem werden Führungskräfte und Experten aus international tätigen Unternehmen befragt. 2013 war Österreich auf Rang 26 abgestürzt, erholte sich 2015 leicht, in den vergangenen zwei Jahren gab es leichte Verbesserungen. Im Vergleich mit anderen westeuropäischen Staaten liege Österreich nur im Mittelfeld, so Transparency.

Amtsgeheimnis soll wegfallen

Dabei sei gerade in Zeiten der wirtschaftlichen Abkühlung ein gutes Rating wichtig für den Wirtschaftsstandort Österreich, sagt Geiblinger. Österreich gehöre wieder in die Top Ten. Die von der Regierung angekündigte Abschaffung des Amtsgeheimnisses und die Einführung des Informationsfreiheitsgesetzes seien Schritte in die richtige Richtung, so die Experten. Die Regierung müsse ihre Ankündigungen nun zügig umsetzen. Die weitgehende Stagnation im Korruptionsindex sei „ein deutliches Signal für Politik, Wirtschaft und Verwaltung, die Bemühungen auf dem Gebiet der Transparenz und Korruptionsbekämpfung zu intensivieren“, sagt Geiblinger. (hie)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2020)

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