Kordikonomy

Ein ultrablauer Ex-Minister packt seine Sachen

KOALITION - AMTSUeBERGABE VON REICHHARDT AN GEWESSLER
KOALITION - AMTSUeBERGABE VON REICHHARDT AN GEWESSLERAPA/HELMUT FOHRINGER
  • Drucken

Der blaue Kurzzeit-Verkehrsminister Andreas Reichhardt wird als Sektionschef in das Landwirtschaftsministerium wechseln. Wenn das für ihn kein glücklicher Zufall ist.

Es wird schon. In Leonore Gewesslers Superministerium für Klimaschutz, Umwelt, Verkehr bzw. Infrastruktur, Energie, Technologie und Innovation nämlich. Seit wenigen Tagen hat sie einen Generalsekretär – einen „roten“ zwar, aber Herbert Kasser kennt das Ministerium bis zum letzten Winkel und ist also Vollprofi. Spannend ist aber auch, wer in Gewesslers Ministerium nicht mehr sein wird. Zum Beispiel Andreas Reichhardt. Er ist der interessierten Öffentlichkeit durchaus bekannt: Der Burschenschafter war zuletzt immerhin (Übergangs-)Minister für Infrastruktur, in dem Ressort gilt er (ebenso wie Kasser) als Urgestein. Reichhardt ist dort jetzt wieder als Sektionschef für Post und Telekom zuständig – Agenden, die nun dem Landwirtschaftsministerium von Elisabeth Köstinger überantwortet wurden. Reichhardt wird also ins Köstinger-Ministerium umziehen. Offiziell wird das zwar erst kommende Woche, doch inoffiziell gilt das als fix. Die Rochade ist das Beste, das ihm passieren konnte.

Freilich: „passiert“ ist das wohl weniger, wie Eingeweihte wissen. Eher soll Reichhardts Wechsel Bedingung der FPÖ gewesen sein, damit die Blauen dem neuen Bundesministeriengesetz, also den neuen Aufgabengebieten der Ministerien, ihre Zustimmung geben. Und man darf getrost davon ausgehen, dass Reichhardt in der FPÖ seinen Ortswechsel im Hintergrund selbst vehement betrieben hat. Weil, Hand aufs Herz: Ein ultrablauer Sektionschef mit einer grünen Ministerin als Vorgesetzte? Das ist, als würde man einem Liebhaber blutiger Steaks ein veganes Menü auftischen, Tag für Tag. Geht gar nicht.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.