Staatsoper

Zur höheren Ehre des Buffo-Opern-Geblödels

(c) Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
  • Drucken

Margarita Gritskova brilliert als bezauberndes Aschenputtel inmitten eines launigen Ensembles auf dem pulsierenden Rossini-Klangteppich, den die Staatsopern-Musiker unter Evelino Pidòs Leitung ausbreiten.

Das haltlose Geblödel dieser Inszenierung verfehlt seine Wirkung nicht. Das Publikum nimmt „La Cenerentola“ als Heidenspaß mit hie und da gefühlvollen Haltepunkten und vielen raffinierten Ensemble-Sätzchen. Dergleichen haben die Wiener – sehr zum Ärger des Jahresregenten Beethoven – schon zu Rossinis Lebzeiten geliebt. Und wenn es eine Zeit lang scheinen mochte, dass außer dem „ Barbier von Sevilla“ von der Belcanto-Herrlichkeit wenig bleiben würde, belehrt die jüngere Geschichte uns eines Besseren.

Maestro ex Machina

Allen voran ist das auch ein Verdienst des Dirigenten Evelino Pidò, der mit Beginn der Ära Dominique Meyers erschien wie ein Deus ex Machina für den Belcanto. Komponisten wie Bellini, Donizetti oder Rossini hatten die Wiener Orchestermusiker früher verachtet. Vielleicht tun sie das immer noch, aber Pidò hat sich mit seiner unübersehbaren Begeisterung für dieses Genre immer wieder als unwiderstehlicher Animator erwiesen, trotzt den Musikern dynamische Nuancen und spritzige Phrasierungsdetails ab; und nach ein paar Minuten der Gewöhnung hat man das Gefühl, es macht auch den philharmonischen Granden Spaß.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.