Für die Gemeinderatswahlen startet die Landes-ÖVP noch einmal den kräftigen Wahlkampfmotor an. Er ist ohnehin noch warm. Die Partei will ihre Macht beweisen – nicht nur auf Gemeindeebene, auch im Bund.
Wien/St. Pölten. Die ÖVP Niederösterreich ist vielleicht müde, aber nicht geschwächt. Seit Ende 2017 befindet sich die Landespartei im Dauerwahlkampf. Zuerst wegen der vorgezogenen Nationalratswahl, dann der Landtagswahl, der Europawahl, der nächsten vorgezogenen Nationalratswahl – und nun, am kommenden Sonntag: der Gemeinderatswahlen.
Da hilft es womöglich, dass die Volkspartei recht optimistisch auf den vorerst letzten Wahlsonntag blickt. Die Partei will ihre Stärke demonstrieren, auch auf Kommunalebene. Sie ist die einzige, die in allen 567 Gemeinden antritt, in acht Ortschaften wird sie ohne Konkurrenz auf dem Wahlzettel stehen. Nun will die ÖVP ihre Macht auch im urbanen Gebiet ausbauen: In Wiener Neustadt, Gänserndorf, Gmünd und Amstetten möchte sie die Sozialdemokraten schwächen. In der Volkspartei rechnet man auch genüsslich vor, dass die SPÖ in rund 50 Gemeinden entweder gar nicht mehr antritt – oder mit weniger Kandidaten, als man nun Mandate hat.
Ein Webshop für Plakate
Die Gemeinderatswahlen sind für die niederösterreichische Volkspartei auch ein Muskelspiel. Die Landespartei will zeigen, wie tief ihre Wurzeln im Land, wie weit verzweigt sie sind. Also wirft man den Wahlkampfmotor, der noch gut geölt und warm ist, noch einmal an: Sämtliche Gemeindevertreter können sich melden, um im eigenen Greenscreen-Studio von der Kommunikationsabteilung interviewt zu werden. Es gibt eine eigene Corporate Identity, also eine klare Markenkampagne, auf die die Gemeinden zurückgreifen können. Und die Plakate, um die sich die Ortsparteien kümmern sollen, werden in einem eigenen Webshop entworfen, den die Landespartei zur Verfügung stellt.