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Kartellgericht soll Streit um „Krone“ klären

Die „Kronen Zeitung“ ist mit etwas mehr als zwei Millionen Lesern nach wie vor unangefochten die größte Tageszeitung des Landes.
Die „Kronen Zeitung“ ist mit etwas mehr als zwei Millionen Lesern nach wie vor unangefochten die größte Tageszeitung des Landes.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Hat die Familie Dichand die Mehrheit an der „Kronen Zeitung“ verloren? Diese Frage soll nun das Kartellgericht klären. Hinter den Kulissen bastelt Immobilienunternehmer René Benko an einer „österreichischen Lösung“.

Wien. Der Kampf um die „Kronen Zeitung“ ist um ein Kapitel reicher. Seit Freitag ist das Kartellgericht am Zug. Es muss binnen fünf Monaten klären, ob sich die Eigentumsverhältnisse bei der „Kronen Zeitung“ geändert haben. Bekanntlich meldete die deutsche Funke-Gruppe am 30. Dezember die „alleinige Kontrolle“ über die „Krone“ bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) an. Diese schaltet nun das Kartellgericht ein. „Es bestehen erhebliche Bedenken zur Anmeldefähigkeit des Zusammenschlusses. Aus diesem Grund stellt die BWB am 24. 1. 2020 einen Antrag auf Prüfung des Zusammenschlusses beim Kartellgericht“, heißt es. „Während der Prüfung des Zusammenschlusses ergaben sich komplexe Fragen insbesondere im Hinblick auf die Auslegung der vorgelegten Gesellschaftsverträge“, schreibt die BWB.

Als 1987 „Krone“-Gründer Hans Dichand 50 Prozent seines Medienimperiums der deutschen WAZ-Gruppe verkaufte, wurde festgeschrieben, dass es pro 1000 Schilling Stammkapital eine Stimme gibt. Bei einem Stammkapital von 500.000 Schilling hatte also Dichand 250 Stimmen und die Deutschen ebenso. 2010 starb Dichand. Es dauerte mehr als acht Jahre, bis sich seine Nachkommen über das Erbe einigen konnten. Schließlich erhielten Witwe Helga und ihre drei Kinder, Michael, Johanna und Christoph, jeweils ein Viertel, sprich 12,5 Prozent.

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