Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) spricht über Antisemitismus und seinen Großvater, einen „bekennenden Nazi“. Bei Hass im Netz müsse man „alles benennen“ – auch den „Baby-Hitler“-Sager über Sebastian Kurz.
Vor 75 Jahren befreite die sowjetische Armee die Gefangenen aus dem nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Wenn man heute, sieben Jahrzehnte später, die Gedenkstätte besucht, „fehlen einem die Worte“, sagt Wolfgang Sobotka. „Jedes Wort, das man dazu findet, ist irgendwo verharmlosend oder nicht treffend.“ Der Nationalratspräsident reiste anlässlich des Gedenktags nach Polen.
Die langen Schienen, in denen die Züge einfuhren, und die SS-Offiziere, die mit einem Fingerzeig links oder rechts zwischen Gaskammern oder langsamem Mord durch Arbeit ohne Ernährung entschieden. „Das ist in seinem Grauen nicht fassbar“, sagt Sobotka im Gespräch mit der „Presse“.