Wien

"Rassistisch, sexistisch, ekelhaft": 1200 Menschen demonstrierten gegen Akademikerball

Protest gegen Akademikerball
Protest gegen AkademikerballAPA/HERBERT P. OCZERET
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Die Polizei stand mit 1600 Beamten im Einsatz. Es gab keine gröberen Zwischenfälle.

Die Demonstration gegen den freiheitlichen Akademikerball in der Wiener Hofburg ist Freitagabend ruhig zu Ende gegangen. Bei der Schlusskundgebung vor der Oper versammelten sich laut Polizei 1.200 Demonstranten. Gröbere Zwischenfälle gab es offenbar keine. Die Organisatoren schätzten die Teilnehmerzahl letztlich auf 2.200. Gegen 20.00 Uhr lichteten sich die Reihen.

Die Demonstration, zu der das Bündnis "Offensive gegen Rechts" geladen hatte, startete am frühen Abend wie in den vergangenen Jahren auch vor der Wiener Universität. Ab 17.00 Uhr hatten sich die Protestierenden beim Schottentor versammelt.

Die Teilnehmer machten sich dann gegen 18.00 Uhr, ausgestattet mit Trommeln und einem "No Pasaran"-Transparent ("Kein Durchkommen", Anm.) sowie einem Lkw an der Spitze, auf ihren Marsch durch die Innenstadt. Dabei ertönten die obligaten Parolen wie "Alerta, Alerta, Antifascista".

"Nazis raus aus der Hofburg"

Kurz vor 19.00 Uhr erreichte der Demozug den Karlsplatz. Dort wurden Parolen wie "Rassistisch, sexistisch, ekelhaft - das ist die deutsche Burschenschaft!" von der Menge skandiert oder Plakate mit Slogans wie "Nazis raus aus der Hofburg!" hochgehalten. Die Demo klang bei der Oper mit musikalischen Darbietungen aus.

Die Polizei stand mit 1.600 Beamten im Einsatz. Dass das Platzverbot heuer etwas größer gefasst war als im Jahr davor, habe "einsatztaktischen Gründe", hieß es. Die Sperren und Behinderungen sollen aber so klein als möglich gehalten werden.

(APA)

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