Australian Open

Thiem und Muster beenden Zusammenarbeit

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Thomas Muster ist nicht mehr Trainer von Dominic Thiem, die Trennung erfolgte noch während des ersten gemeinsamen Turniers. Im Achtelfinale steht der Niederösterreicher trotzdem.

Die auch international mit viel Aufmerksamkeit bedachte Zusammenarbeit zwischen Österreichs Tennis-Legende Thomas Muster und Dominic Thiem ist bereits wieder vorbei. Der Weltranglisten-Fünfte beendete nach wenigen Wochen die Kooperation mit dem 52-jährigen Steirer. Muster saß am Samstag nicht mehr in der Betreuerbox Thiems neben Hauptcoach Nicolas Massu.

"Wir haben, bevor das alles begonnen hat, gesagt, wir probieren's und wenn es nicht passt, dann wird das wieder beendet. Und so war es dann auch", meinte Thiem bei seiner Pressekonferenz nach seinem Aufstieg ins Achtelfinale der Australian Open.

Dabei hatte Thiem im Vorfeld des ersten Grand-Slam-Turniers und mit den Erfahrungen vom ATP Cup, wo Muster als Kapitän für Österreich mit sehr energischer Weise die ÖTV-Equipe gecoacht hatte, noch die guten Inputs Musters gelobt. "Es ist natürlich schon noch einmal eine andere Situation, wenn das Turnier losgeht, vor allem so ein wichtiges. Und dann habe ich einfach gemerkt, dass das nicht das Richtige für mich ist", erklärte Thiem. "Aber wir haben uns unterhalten und sind komplett im Guten.., ja auseinandergegangen, kann man gar nicht sagen, weil so lange war es nicht. Ich bin froh, dass wir es probiert haben, und von dem her, alles gut."

Weitermachen wie vergangenes Jahr

Gerade bei den ganz großen Turnieren, so Thiem, sei der Druck, den er sich auch selber mache, sehr groß. "Es ist natürlich nicht leicht, weil sehr verschiedene Charaktere aufeinandertreffen, von dem her habe ich dann gesagt, dass es besser ist, wenn ich so weitermache wie letztes Jahr."

Erst Anfang Jänner war bekanntgegeben worden, dass der French-Open-Sieger 1995 und der zweifache Roland-Garros-Finalist dieses Jahr für 20 Wochen kooperieren werden. Hauptcoach blieb davon unbehelligt der Chilene Nicolas Massu. Nun übernimmt der Südamerikaner wieder fast allein das Zepter, Vater Wolfgang Thiem ist ja ebenfalls mit von der Partie.

Achtelfinale in Melbourne

Auch ohne Muster in der Spielerbox hat Österreichs Tennis-Star mit einer starken kämpferischen Leistung die dritte Runde der Australian Open überstanden. Der Weltranglisten-Fünfte besiegte am Samstag in Melbourne den US-Amerikaner Taylor Fritz nach 2:50 Stunden mit 6:2, 6:4, 6:7 (5), 6:4. Thiem steht damit zum zwölften Mal in einem Major-Achtelfinale, es ist sein 25. Grand-Slam-Turnier.

In Australien ist es nach 2017 und 2018 sein drittes Achtelfinale. Will er "down under" erstmals auch das Viertelfinale erreichen, dann muss Thiem am Montag den als Nummer 10 gesetzten Franzosen Gael Monfils ausschalten. Dieser hatte zuvor den Letten Ernests Gulbis mit 7:6 (2), 6:4, 6:3 eliminiert. Gegen Monfils hat Thiem eine 5:0-Bilanz.

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"Ich bin wirklich glücklich darüber", meinte Thiem noch auf dem Court über das neuerliche Erreichen der zweiten Turnierwoche bei einem Major. Gegenüber ServusTV erklärte Thiem, dass es wieder ein "toughes Match gegen Fritz wie auch zweimal bei den US Open und auch beim Laver Cup" war. Die 2:0-Satzführung habe vom Ergebnis her aber "ein bisserl getäuscht". "Der erste Satz war komplett verdient von mir, aber im zweiten Satz habe ich dann sechs Breakbälle abgewehrt und ich bin ihm dauernd von der Schippe gesprungen. Es war ein bisserl klarer als es sein hätte sollen."

Duell mit Monfils

Nächster Gegner ist nun Monfils, ein Spieler und auch Typ, den Thiem mag. "Wir haben keine Geheimnisse voreinander. Er ist ein unglaublicher Entertainer, ich spiele sehr gern gegen ihn, einfach weil er ein super Kerl und super Spieler ist", outete sich Thiem ein bisschen als "Fan" des Franzosen. "Sein Spiel liegt mir grundsätzlich, aber es ist so wie bei jedem Grand Slam so wie in Paris letztes Jahr. Ich muss mich von Match zu Match steigern, und ich hoffe, dass ich das auch schaffe."

Sowohl von der Einstellung als auch vom Kampf her stufte Thiem das Match gegen Fritz als "echt gute Leistung" ein und "spielerisch war es eine Steigerung zu den ersten zwei Runden."

(APA/red.)

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