Kitzbühel

Der Ritt auf dem Ganslernhang

APA/AFP/JOE KLAMAR
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2018 ist es der Norweger Henrik Kristoffersen gewesen, 2019 der Franzose Clement Noel, der den Sieg im Kitzbühel-Slalom davontrug. Wer schlägt 2020 zu? Womöglich ein ÖSV-Fahrer?

2018 ist es der Norweger Henrik Kristoffersen gewesen, 2019 der Franzose Clement Noel, der den Sieg im Kitzbüheler Weltcup-Slalom davontrug. Sie sind auch für Sonntag die Favoriten (10.30/13.30 Uhr, live ORF 1), kampflos geschlagen geben will sich die ÖSV-Mannschaft freilich nicht. Den bisher letzten Slalomerfolg für Österreich bejubelte Marcel Hirscher vor einem Jahr in Schladming.

Slalom-Gruppentrainer Marko Pfeifer gab sich vor dem Rennen extrem positiv gestimmt. "Wir freuen uns total auf Sonntag. Ich bin sicher, wir fahren ums Podium, vielleicht auch um den Sieg mit, das traue ich mich zu sagen", gab der Kärntner zu Protokoll. "Wir sind gut bereit, das wollen wir einfach zeigen." Favorit ist für ihn Vorjahressieger Noel, der in dieser Saison schon in Zagreb und Wengen gewonnen hatte.

Während dieser und Kristoffersen dort in der Vorwoche zu weit weg waren, verpasste Marco Schwarz als Siebenter Platz drei nur um 8/100 Sekunden. Am Ganslernhang will er die Hundertstel wieder auf seiner Seite haben. "Ich will wieder um Podiums und Siege mitfahren. Das ist mein großes Ziel, da will ich hin", sagte der Kärntner, der elf Monate nach seinem Kreuzbandriss wieder ein gutes Pensum trainieren kann. "Vier Tage in der Woche plus Rennen, das geht sehr gut."

Vorbereitet haben sich die Österreicher gleich in Hinblick auf Kitzbühel und Schladming, das Nighrace folgt ja bereits am Dienstag. In Kössen gab es auf eisigem Untergrund einen langen Steilhang zu bewältigen, in Going waren Wellen aufgeschoben worden. "Wir sind bestens gerüstet für beide Rennen." Und Schwarz hatte sich mit Platz drei in Adelboden auch wieder in die erste Startgruppe gearbeitet.

Bewusst etwas herausgenommen hat sich Michael Matt. Nach mehreren Enttäuschungen seit seinem Ausfall als Halbzeit-Zweiter in Zagreb wollte er weniger auf Schnee trainieren. "Ich habe Rumpf- und Krafttraining gemacht mit meinen Trainern, wo ich einfach im Sommer die Regelmäßigkeit habe, die im Winter nicht da ist", erklärte der Tiroler, der kurz nach Weihnachten in Madonna di Campiglio den zweiten Durchgang verpasst hatte und anschließend in Adelboden nicht über Platz 24 hinausgekommen war.

In Wengen fiel Matt in der Vorwoche ebenfalls aus. "Natürlich waren die letzten Rennen scheiße, da braucht man nicht herumreden. Aber es hilft nichts. Was in der Vergangenheit ist, kann man nicht ändern. Deswegen Blick nach vorne und voller Fokus auf Sonntag." Auf dem Ganslern war er nie besser als Achter im Vorjahr. "Vor zwei Jahren wäre ich richtig schnell gewesen, leider verfahren. Ich kann sehr schnell sein auf dem Hang, das weiß ich."

Besonders zahlreich wird dort die Unterstützung für Manuel Feller sein, der ja aus dem nahen Fieberbrunn stammt. Nach einem Bandscheibenvorfall inklusive Pause lastet kein Druck auf ihn, das spiegelt sich auch in den Terminen wieder. "Das ist die entspannteste Kitzbühel-Woche aller Zeiten, ich kann mich hundertprozentig auf das Rennen konzentrieren und gehe mit Spaß rein."

Er fühle sich konditionell fitter als in der Woche zuvor, es sei geplant gewesen, das Training erst in Hinblick auf die Heimklassiker wieder zu intensivieren. "Der Plan ist sehr gut aufgegangen. Ich bin nicht Topfavorit und nicht Anwärter auf das Podium, aber das Ziel ist Top Ten." Der Tiroler kämpfte zuletzt damit, dass die Kondition nur für dreißig Sekunden reichte. "Es ist diese Woche bergauf gegangen, ich ziehe die Schwünge wieder besser, es ist mehr Selbstvertrauen da. Bin wieder bei 95 Prozent."

Völlig unbeschwert geht Fabio Gstrein in seinen dritten Kitzbühel-Slalom. Die Platzierungen 7 (Adelboden) und 12 (Wengen) belegen, dass es derzeit läuft für den Ötztaler. "Ich muss nicht mehr viel denken im Moment. Das ganze System funktioniert jetzt. Das ist sehr angenehm", meinte der 22-Jährige, der sich erstmals vor dem Heimpublikum am Ganslernhang für die Entscheidung qualifizieren will. "Mein primäres Ziel ist sicher, dass ich mich noch weiter mit der Startnummer vorarbeite. Was dann rauskommt, kommt raus."

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