„Dance or Die“, so lautet Ahmad Joudehs Lebensmotto.
Passion

Tanz in den Ruinen

Ahmad Joudeh ist in einem Flüchtlingslager in Damaskus aufgewachsen und wusste schon früh, dass er Tänzer werden wollte. Doch dann kam der Bürgerkrieg.

Er ist schwarz gekleidet und steht ganz allein auf der Bühne des römischen Amphitheaters in der syrischen Wüstenstadt Palmyra. Der junge Balletttänzer lässt sich von den Gewehrsalven, die in die Arena dringen, nicht stören. Für Ahmad Joudeh ist es die Aufführung seines Lebens, auch wenn die Zuschauerränge leer bleiben. Nur seine Mutter sitzt auf den Steinstufen und macht mit ihrem Handy Fotos.

In derselben Arena, in der Ahmad Joudeh im Juli 2016 tanzt, haben wenige Monate zuvor Kämpfer der jihadistischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Menschen hingerichtet, unter ihnen den einstigen Chefarchäologen der historischen Stadt. Und knapp fünf Monate, nachdem Joudeh in Palmyra „den verlorenen Seelen des Krieges“ gedacht hat, fällt die Stadt erneut in die Hände der Jihadisten. Sie sprengen die Fassade des Amphitheaters – „als direkte Reaktion auf meine Ballettaufführung“, davon ist Ahmad Joudeh überzeugt.

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