Interview

„Widerstand gegen den Fitnesshype ist schwierig“

Jürgen Martschukat.
Jürgen Martschukat.(c) Universität Erfurt
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Welches Verhältnis hat eine neoliberale Gesellschaft zu ihrem Körper? Und warum sollten heute Manager schlank und topfit sein? In seinem Buch „Zeitalter der Fitness“ gibt der sportbegeisterte Historiker Jürgen Martschukat darauf Antwort.

Wir leben im „Zeitalter der Fitness“, schreiben Sie. Wann hat das denn begonnen?

J
ürgen Martschukat: Es begann in den 1970ern. Da traten wir in eine Zeit ein, in der das Wettbewerbsdenken eine ganz neue Dynamik bekam und jede Lebenslage nach Markt- und Wettbewerbskriterien beurteilt wurde.

Und weshalb gerade da?

Viele Entwicklungen waren maßgeblich: Der Nachkriegsboom und das Wirtschaftswunder waren vorbei. Mit den Ölkrisen von 1973 und 1979/80 veränderte sich die gesamte ökonomische und gesellschaftliche Ausrichtung. Von da an glaubte man immer weniger daran, dass sich der Staat als Steuerungselement von ökonomischen Prozessen eignet. Vielmehr fing man an, auf die Macht von Wettbewerb, Konkurrenz und Optimierung zu vertrauen. Deshalb nahm der Wettbewerb auch an Schärfe zu.

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