Wien

Wissenschaftsball: Tanz wie Greta

(c) Roland Ferrigato / Wissenschaftsball
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Mehr als 4000 Gäste feierten am Samstag im Rathaus. Darunter auch die Politik – vom Bürgermeister bis zur Umweltministerin. Die ihre Klimavorsätze kundtaten.

Inzwischen ist es ja so, als wäre er immer da gewesen: der Wiener Wissenschaftsball, der am Samstag zum sechsten Mal im Rathaus über die Bühne ging – und der für viele mittlerweile ein absoluter Fixpunkt im Balljahr ist. Rund 4400 Gäste, darunter zahlreiche Uni-Rektoren, viele Forscher, Wissenschaftspolitiker und Studierende feierten die Wissenschaft. “Es ist ein großartiges Zeichen dafür, dass geschafft wurde, wofür der Ball angetreten ist: die Community in diesem Bereich zusammenzuführen”, sagte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Mit dabei unter anderem gleich drei Minister: Wissenschafstsminister Heinz Faßmann (ÖVP) war genauso erschienen wie Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Justizministerin Alma Zadic. Sie mischten sich unter Wiener Stadtpolitik – Vizebürgerin Birgit Hebein (Grüne), Kulturstadträtin Veronika Kaup-Hasler (SPÖ) – und zahlreiche Persönlichkeiten aus der Wissenschaft, von Forscherin Helga Novotny über Alpbachchef Franz Fischler bis zu einer ganzen Abordnung vom Campus der Johns Hopkins Universität in Bologna.

Ballpremiere für CEU-Rektor

Einer der Stargäste des Abends: der Rektor der Central European University, Michael Ignatieff – der mit seiner Frau Zsuszanna Zsohar seine Ballpremiere hinlegte; angesichts der Übersiedelung nach Wien war das wohl nicht das letzte Mal. “Wir sind stolz, dass wir eine neue Universität in diesem Land haben”, sagte Bürgermeister Ludwig dazu. Und auch, wenn die Umstände nicht gerade positiv gewesen seien – Stichwort Rauswurf aus Budapest durch Viktor Orban: “Sie sollten wissen: Bei uns in Wien sind Sie herzlich willkommen.”

Greta Thunberg war auch dabei – zumindest symbolisch. Denn wie jedes Jahr steckte hinter dem Ballvergnügen auch noch mehr als die generelle Ansage “Spaß mit Anstand, Tanz mit Haltung”. Diesmal: Biodiversität – vor allem versinnbildlicht durch die Biene. Und: das Klima. Unter dem Motto “Sei wie Greta” wurde man da in Kooperation mit Fridays for Future dazu angehalten, seine Klimavorsätze fürs Jahr 2020 zu notieren – sozusagen als Nachricht an sein zukünftiges Ich, denn die Karte mit den Vorsätzen wird im Dezember an die eigene Adresse geschickt.

Ludwig und die Bienenweide

Bürgermeister Michael Ludwig etwa sollte bis dahin seinen ganzen Garten in eine Bienenweide umgestaltet haben, wie er auf sein Kärtchen schrieb – und außerdem unter anderem die größte Passivhaussiedlung Europas gebaut haben. Umweltministerin Leonore Gewessler nimmt sich vor, zu so vielen EU-Räten wie möglich mit dem Zug anzureisen – und eine echte ökosoziale Steuerreform durchzubringen. Vizebürgermeisterin Birgit Hebein will unter anderem doppelt so viele Radwege bauen wie im Vorjahr. “Und weniger Reden, mehr Handeln.”

(beba)

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