Rückholung

Coronavirus: USA, Frankreich und Japan wollen Bürger zurückholen

Wuhan: Erste Evakuierungsmaßnahmen ausländischer Staaten
Wuhan: Erste Evakuierungsmaßnahmen ausländischer StaatenAPA/AFP/ALAIN JOCARD
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Angesichts der rasanten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in China planen erste Staaten Evakuierungsmaßnahmen: Die USA, Frankreich und Japan kündigen an, ihre Bürger rasch aus der Stadt Wuhan zu holen.

Angesichts der rasanten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in China planen erste Staaten Evakuierungsmaßnahmen: Die USA, Frankreich und Japan kündigten an, ihre Bürger rasch aus der besonders betroffenen Stadt Wuhan zu holen.

Das US-Außenministerium kündigte für Dienstag einen Flug von Wuhan nach San Francisco an. Er stehe neben dem Personal des US-Konsulats auch US-Privatpersonen zur Verfügung, allerdings seien die Kapazitäten "sehr begrenzt". Rund tausend US-Bürger sollen sich nach Angaben des "Wall Street Journals" in Wuhan aufhalten.

Rückholung per Bus

Auch Japans Regierungschef Shinzo Abe kündigte am Sonntag an, alle Staatsbürger aus Wuhan zu holen, wenn sie dies wünschten. Frankreich plant eine Evakuierungsaktion aus der Provinz Hubei, in der Wuhan liegt, per Bus.

Besondere Sorge bereitet den Behörden die Ähnlichkeit des neuen Virus mit dem SARS-Virus, dem in den Jahren 2002 und 2003 hunderte Menschen erlagen. Chinesische Experten sagten am Sonntag, nach derzeitigem Wissenstand sei das neue Virus weniger gefährlich als der SARS-Erreger. Im Gegensatz zum SARS-Virus sei es allerdings schon während der bis zu zwei Wochen langen Inkubationszeit ansteckend, was den Kampf gegen seine Ausbreitung deutlich erschwert. Chinas Staatschef Xi Jinping sprach nach einer Krisensitzung der KP-Führung von einer "ernsten" Bedrohung.

Keine Österreicher betroffen

In China sind weiter keine Österreicher von dem Coronavirus "akut betroffen". Das sagte Außenministeriumssprecher Peter Guschelbauer am Sonntag. In der besonders betroffenen Region Hubei leben keine Auslandsösterreicher, die Stadt Wuhan sei keine Touristenregion.

In China halten sich laut dem Außenministerium derzeit rund 3.000 Österreicher auf - sowohl Auslandsösterreicher als auch Touristen. Die Behörden sind mit ihnen in Kontakt.

Auf der Homepage des österreichischen Außenministeriums (www.bmeia.gv.at) finden sich weitere Details. Die Reiseinformationen für die betroffenen Länder China, Japan, Südkorea, Thailand, Philippinen und die Insel Taiwan sowie auch jene mit neu gemeldeten Fällen - wie die USA und Frankreich - werden regelmäßig aktualisiert. Das Ministerium rät von nicht notwendigen Reisen in die besonders betroffene Provinz Hubei ab.

Wuhan: Infektionen könnten um 1000 steigen

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuen Virus in China könnte in der schwer betroffenen Metropole Wuhan noch um Tausend steigen. Wie der Bürgermeister Zhou Xianwang am Sonntag berichtete, gebe es noch 2.700 Verdachts- und Fieberfälle, die jetzt getestet würden.

Die Diagnose brauche noch Zeit. Aber nach den bisherigen Erfahrungen könnte es einen Anstieg in dieser Größenordnung geben, sagte Zhou Xianwang. Bisher sind rund 2.000 Infektionen in China nachgewiesen, die große Mehrheit davon in Wuhan. Die Zahl der Toten stieg auf 56.

Dass das Virus von dem Verkauf der Wildtiere auf dem Huannan-Markt in Wuhan ausgeht, sehen die Behörden als sehr wahrscheinlich an. Proben von dem Markt hätten das neue Coronavirus aufgewiesen, vor allem in den Bereichen, wo viele Händler mit Wildtieren gewesen seien, berichtete "Hongxin Xinwen" unter Hinweis auf die Untersuchungen.

(APA)

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