Nachhaltigkeit

Auch Wolle gibt es schon vegan

Als Alternative zu Tierwolle gibt es einige Naturfasern, hier wird etwa die Pflanze Calotropis verwendet.
Als Alternative zu Tierwolle gibt es einige Naturfasern, hier wird etwa die Pflanze Calotropis verwendet.Faborg
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Zu 100 Prozent pflanzlich und damit tierfreundlich. Die nachhaltige Modemarke „Infantium Victoria" verwendet für ihre Kollektion erstmals den neuen und vielversprechenden Stoff „Weganool“.

Über den Tellerrand hinaus: Wer sich dazu entscheidet, vegan zu leben, stellt im Normalfall nicht nur seine Ernährung um. So wird ein Veganer etwa auch darauf achten, dass Shampoo und Duschgel frei von Tierprodukten sind oder die Hautcreme nicht an Tieren getestet wurde. Er wird sich abends nicht in eine Daunendecke kuscheln oder Stiefel aus Rindsleder tragen. Kurz gesagt: Veganismus zieht in viele Bereiche des Lebens mit ein - so auch in die Mode.

Das erkennen immer mehr Modelabels und verzichten zum Beispiel auf Pelz oder bieten vegane Alternativen an. So präsentierte unlängst die österreichische Designerin Marina Hoermanseder auf der Berliner Modewoche ihren Klassiker "Strap Skirt“, einen ursprünglich aus Lederriemen zusammengesetzten Rock, aus „Ananas-Leder“. Nun lässt eine weitere Neuheit aufhorchen: der vegane Stoff „Weganool".

Aus pflanzlichen Rohstoffen

„Weganool“ oder auch „Vegan Wool“  hat die Eigenschaften von Wolle, wird aber zu 100 Prozent aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt, versprechen die Hersteller und Erfinder: das indische Unternehmen Faborg. Der Stoff besteht zu 30 Prozent aus Calotropis und zu 70 Prozent aus Bio-Baumwolle.

Die Arbeit mit der Pflanze Calotropis sei in jeder Phase nachhaltig: Für den Anbau benötige sie keine Düngemittel oder Pestizide, bei der Produktion entstehe kein Abfall, und im Vergleich zu 100-prozentigem Baumwollgarn werden Unmengen an Wasser gespart. Zudem erzeuge die Faserextraktion aus der „Weganool"-Anlage ein wertvolles Nebenprodukt: hochwirksame Bio-Nährstoffe und Insektizide, die chemische Düngemittel und Pestizide ersetzen können.

Als erste Marke hat das nachhaltige Modelabel „Infantium Victoria“ den neuen Stoff für seine Herbst-Winter-Kollektion 2021 verwendet. Es wird diese auf der Future Fabcrics Expo in London präsentieren. Diese große Modemesse für nachhaltige Materialien geht vom 28. bis 30. Jänner über die Bühne.

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(bsch)

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