Ex-Innenminister Salvini wollte bei der Wahl am Sonntag die linke Region Emilia-Romagna erobern. Und im nächsten Schritt die Regierung in Rom stürzen, wie der rechte Politiker angekündigt hatte. Doch der Plan schlug fehl.
Rom/Bologna. Diese Wahl sollte sein großes politisches Comeback einläuten, die „Räumung“ der Regierung in Rom, wie er es selbst martialisch angekündigt hatte. Doch nun steht Matteo Salvini erst einmal als Verlierer da. Bei der Regionalwahl in der traditionell linken Region Emilia-Romagna konnte sich am Sonntag der Sozialdemokrat Stefano Bonaccini als Regionspräsident behaupten. Er wurde mit 51 Prozent wiedergewählt. Die Kandidatin von Salvinis rechter Lega, Lucia Borgonzoni, kam auf rund 43 Prozent.
Salvinis Plan, die linke Hochburg zu erobern und damit die Regierung in Rom zu stürzen, ist gescheitert. Seit der frühere Innenminister die Regierung aus der Fünf-Sterne-Bewegung und seiner Lega im August überraschend hatte platzen lassen, arbeitet Salvini an seiner Rückkehr auf die Regierungsbank. Unermüdlich tourt der 46-Jährige durch das Land, macht Wahlkampf für eine Wahl, die turnusgemäß erst in drei Jahren auf dem Plan steht. Die Hoffnung des Mailänders: Die neue Regierung aus den Fünf Sternen und dem sozialdemokratischen PD hält nicht lang – und dann stünde er bereit.
Salvini hatte zwar mit der Schwäche seiner altbekannten Gegner gerechnet, aber nicht mit dem Auflaufen eines neuen Spielers auf dem Feld. Im November ist durch einen Flashmob in Bologna, der als Protest gegen einen Auftritt Salvinis gedacht war, die nationale Bewegung der „Sardinen“ entstanden.