Missbrauchsskandal

Causa Epstein: Prinz Andrew kooperiert nicht mit US-Behörden

Nov 04 2008 Dujiangyan Sichuan China HRH The Duke of York KG Prince ANDREW visits the quake h
Nov 04 2008 Dujiangyan Sichuan China HRH The Duke of York KG Prince ANDREW visits the quake himago/ZUMA Press
  • Drucken

Entgegen seiner Aussage, er würde bei Anfragen von US-Ermittlern kooperieren, wurde nun bekannt, dass der britische Prinz dem FBI und anderen Ermittlern nicht antwortete.

Der britische Prinz Andrew, Herzog von York, soll Anfragen von US-Staatsanwälten und dem FBI zum Missbrauchsskandal um US-Millionär Jeffrey Epstein nicht beantwortet haben. Das sagte am Montag Staatsanwalt Geoffrey Berman in New York City. Die US-Behörden würden den Prinzen befragen wollen.

>> Der unbelehrbare Skandalprinz

Epstein hatte sich im vorigen August in einem New Yorker Gefängnis das Leben genommen. Ihm wurde vorgeworfen, Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben. Eines der Opfer Epsteins wirft auch dem Herzog von York öffentlich vor, sie missbraucht zu haben. Der Prinz, Sohn von Königin Elizabeth II., bestreitet die Vorwürfe.

„Null Kooperation“

Der Herzog von York war jahrelang mit Epstein befreundet und mehrmals Übernachtungsgast auf dessen Anwesen in den USA und in der Karibik gewesen. Von den Machenschaften seines Freundes will er aber nichts mitbekommen haben.

Dass Prinz Andrew nicht mit den US-Behörden kooperiert, ist insofern überraschend, da er im Vorjahr versprochen hatte, ihnen zur Verfügung zu stehen. „Selbstverständlich bin ich bereit, jeder entsprechenden Strafverfolgungsbehörde bei ihren Ermittlungen zu helfen, wenn es notwendig ist“, so der Prinz in einer Stellungnahme. Berman zufolge habe es bisher aber „null Kooperation“ mit den US-Behörden gegeben, berichten die „New York Times“.

Nach einem für den Prinzen desaströsen Interview mit der BBC, mit dem er eigentlich seinen angeschlagenen Ruf wieder herstellen wollte, stellte er seine Aufgaben als Mitglied der königlichen Familie vorerst ruhend.

(APA/dpa/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Fall Epstein

Prinz Andrews Gegenangriff auf die US-Justiz

Der Prinz habe dem US-Justizministerium mindestens drei Mal seine Unterstützung als Zeuge angeboten, hieß es in einer Mitteilung. Prinz Andrew versuche sich erneut fälschlicherweise als kooperativ darzustellen, lautet daraufhin die Antwort aus New York.
Unkooperativ

Prinz Andrew soll von US-Justiz zu Aussage im Fall Epstein gezwungen werden

Der 60-Jährige zeigte sich bisher unkooperativ. Nun wollen die US-Behörden mit einem Rechtshilfeabkommen mehr erreichen.
Epstein-Skandal

Prinz Andrew lässt sich von Top-Anwaltsteam vertreten

Zum Anwaltsteam gehöre die führende britische Expertin im Auslieferungsrecht, Clare Montgomery, wie „The Telegraph“ schreibt.
Prinz Andrew in Misskredit.
Großbritannien

Der unbelehrbare Skandalprinz

Die Missbrauchsaffäre um Prinz Andrew treibt das britische Königshaus in immer größere Turbulenzen.
Missbrauchsskandal

Druck auf Prinz Andrew nimmt zu

Momentan wirft auch in den USA keine Behörde Andrew offiziell Fehlverhalten vor. Ob das auch in Zukunft so bleibt, ist fraglich.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.