Quergeschrieben

„Illiberale Demokratie“ oder „undemokratischer Liberalismus“?

Im Brexit zeigte sich ein Dilemma, vor dem nicht nur Großbritannien steht: Die Bürger haben deutlich andere Präferenzen als die multinationalen Eliten.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

>>> Mehr aus der Rubrik „Quergeschrieben"

Der Beitrag der TV-Serien zur politischen Bildung sollte nicht unterschätzt werden. Seit „House of Cards“ weiß die Welt, wie es im Weißen Haus zugeht, und „The Crown“ gewährt einen so tiefen Einblick ins Haus Windsor, dass das Dramolett Meghan & Harry nicht mehr überraschen konnte. Schade, dass am Freitagabend, wenn Großbritannien nach 47 Jahren und einem Monat die EU verlässt, nicht schon eine Serie mit dem Titel „The Union“ startet. Diese Gelegenheit haben die Netflix-Bosse leider verschlafen.

Dabei wäre ein zwischen Schwank und Horror oszillierendes Brexit-Drama sehr ergiebig gewesen. Allein schon die Charaktere! In Berlin eine griesgrämige Kanzlerin, die aus der Kälte kam; in Paris ein ambitionierter Beau im Morast der Klassenkämpfe; in Brüssel ein vom Ischias geplagter Küsserkönig, gefolgt von einer mit Milliarden jonglierenden Klima-Konvertitin; in London eine tanzwütige Sammlerin extravaganten Schuhwerks, dann ein altgriechisch rezitierender Lügenbaron; Dutzende Paraderollen für die Guten und die Bösen in Rom und in Athen, in Wien, Budapest und Ankara. Und das wäre erst das Personal der letzten Jahre.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.