Jahresbilanz

Josef Pröll hält Leipnik Lundenburg auf Wachstumskurs

LLI-Chef Josef Pröll erwartet stabil positive Entwicklung
LLI-Chef Josef Pröll erwartet stabil positive Entwicklung APA/HANS PUNZ
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Der Mühlen- und Vendig-Konzern setzt bereits mehr als 1,1 Milliarden Euro um.

Die zu Raiffeisen gehörende Beteiligungsholding Leipnik Lundenburger Invest Beteiligungs AG (LLI) ist 2018/19 weiter gewachsen. Umsatz und operativer Gewinn sind gestiegen. Das Ergebnis vor Steuern wurde durch die Zuckerbeteiligungen (Agrana, Südzucker) gedrückt. Im Mehl- und Mühlenbereich will man mit der Inbetriebnahme einer neuen deutschen Mühle die Marktführerschaft ausbauen.

"Aufgrund von umfassenden Maßnahmen in der Holding und bei den Töchtern konnten wir den Erfolgskurs fortsetzen und den Umsatz erneut steigern", so LLI-Generaldirektor und Ex-ÖVP-Chef und -Vizekanzler Josef Pröll. Im Segment Mehl & Mühle seien dabei die strategische Investitionsoffensive und im Segment Vending der eingeschlagene Wachstumspfad "wesentliche Faktoren für das erfolgreiche Ergebnis im Geschäftsjahr 2018/19". Auf dieser Grundlage könne der bisherige Erfolgskurs auch im laufenden Geschäftsjahr fortgesetzt werden.

Der Umsatz der LLI wuchs um 5,6 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro. Das operative Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) erhöhte sich um 14,8 Prozent auf 54,6 Millionen Euro, wie die LLI am Dienstag mitteilte. Das Vorsteuerergebnis (EBT) fiel auf 37,22 Millionen Euro, nach 75,4 Millionen Euro 2017/18. Dieses Ergebnis habe man "auch aufgrund eines schwierigen agrarischen Umfeldes und einer dementsprechenden negativen Ergebnisentwicklung im Bereich Zuckerbeteiligungen (Südzucker, Agrana)" erzielt. Im Bereich Mehl & Mühle ist laut einem Sprecher das EBT gestiegen, im Vending-Bereich wurde es gehalten.

Großprojekt in Krefeld

Im größten Bereich Mehl & Mühle hat die GoodMills Group den Umsatz um 6,4 Prozent auf 881,6 Millionen Euro gesteigert. Das operative Ergebnis habe sich um 2,7 Prozent auf 23,1 Millionen Euro erhöht. Das bedeute das beste operative Ergebnis seit mehr als zehn Jahren und das beste Ergebnis seit Bestehen der Gruppe, teilte LLI weiter mit. Die Gesamtmahlmenge habe 2,86 Millionen Tonnen betragen und sei "durch zuletzt herausfordernde Anbaubedingungen in der Landwirtschaft" leicht rückläufig. Der Fokus der GoodMills Group mit Sitz in Wien und 25 Mühlen werde weiterhin auf Innovation, Technisierung und Markenstärke liegen. Dazu gehört auch eine Investitionsoffensive in Deutschland mit einem Mühlenneubau in Krefeld. Im Sommer 2020 werde dort auf einem 47.000 m2 großen Grundstück mit dem Start des ersten Mühlensystems eine der größten und modernsten Mühlen Europas in Betrieb gehen. Die Vermahlungskapazität wird mit 365.000 Tonnen pro Jahr beziffert. Investiert werden 80 Millionen Euro.

Im Segment Vending stieg der Umsatz um 3 Prozent auf 239,4 Millionen Euro. Das operative Ergebnis sei vor allem durch starke Steigerungen im Snackbereich um 3,6 Prozent auf 23,19 Millionen Euro erhöht worden. Die Geschäftsentwicklung sei im abgelaufenen Jahr von einem durch Konjunkturabflachung und einem Wandel im Konsumentenverhalten gebremsten Umsatzwachstum geprägt gewesen. Der Gerätebestand sei konstant geblieben, wobei eine negative Entwicklung in Österreich durch einen Gerätezuwachs im internationalen Geschäft kompensiert worden sei. Der Bereich Nicht-Heißgetränkeautomaten sei in Österreich und international positiv gewesen. Der Rückgang bei Heißgetränkeautomaten und Office Coffee Service (OCS) sei unter anderem auf den Verkauf von OCS-Plätzen in Österreich zurückzuführen.

Im Ausblick heißt es, die LLI rechnet für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres mit einer weiterhin stabil positiven Entwicklung. Die GoodMills Group werde nach Inbetriebnahme der neuen Mühle in Krefeld die Vermahlungsmengen weiter steigern und ihre Marktführerschaft ausbauen können. Zudem bringe der neue Standort Verbesserungen im Bereich der Lieferlogistik. In den nächsten Jahren würden auch die 2019 initiierten Investitionen und Projekte im Segment Vending positive Auswirkungen zeigen. Positive Effekte bringen werde auch die Hebung von Potenzialen im Vertrieb, ein Projekt für Digitalisierung und Telemetrie sowie eine Payment-App, die sich in der Planungsphase befinde.

(APA)

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