Die EU-Kommission will Ein- und Zwei-Cent-Münzen abschaffen. Für die meisten Staaten in der Eurozone lohnt sich die Produktion nicht mehr. Doch hierzulande regt sich Widerstand.
Brüssel/Wien. Wenn es um ihr Bargeld geht, werden die Österreicher rasch emotional. Denn während im Norden des Kontinents kaum noch Münzen und Scheine genutzt werden, ist die Liebe zu „echten“ Euros hierzulande ungebrochen. Vier Fünftel aller Zahlungen werden in Österreich bar abgewickelt. Darum wird wohl auch das jüngste Vorhaben der EU-Kommission hier bald lautstarke Kritiker finden: Denn im Arbeitsprogramm, das die neue Kommissionspräsidentin, Ursula von der Leyen, am heutigen Mittwoch vorstellen wird, findet sich ein Passus, wonach mittelfristig alle Ein- und Zwei-Cent-Münzen verschwinden sollen.
Unter dem Titel „Vorschlag für einheitliche Rundungsregeln“ werde das Ende der kleinen Münzen als Maßnahme zur Entbürokratisierung angeführt, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Etliche Euroländer, darunter Belgien, Irland, Finnland und die Niederlande, runden in den Geschäften bereits auf volle Fünf-Cent-Beträge auf oder ab. Mittels EU-weiter Regelung soll diese Praxis nun auf die gesamte Währungsunion ausgedehnt werden. Doch in Österreich formiert sich erster Widerstand gegen den Plan.