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2019-nCoV

Chinesischer Experte: Coronavirus-Epidemie in zehn Tagen am Höhepunkt

In Hongkong wurden viele Supermärkte nach dem Ausbruch des Coronavirus leergekauft.
In Hongkong wurden viele Supermärkte nach dem Ausbruch des Coronavirus leergekauft.REUTERS
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Ein renommierter Forscher rechnet mit einem baldigen Höhepunkt der Coronavirus-Krise. Wissenschaftler in Nordamerika sind pessimistischer: "Das ist nichts, was nächste Woche vorbei ist."

Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus 2019-nCoV in China könnte nach Angaben eines Experten in rund zehn Tagen ihren Höhepunkt erreichen. Er gehe davon aus, dass die Epidemie "in einer Woche oder rund zehn Tagen einen Höchststand" erreichen werde, sagte der renommierte Wissenschaftler Zhong Nanshan am Dienstag der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

Die Verbreitung der Krankheit werde "nicht in großem Umfang ansteigen", ergänzte der Experte der Nationalen Gesundheitskommission. Auch wenn weiterhin kein Heilmittel gefunden werde, werde die Sterblichkeitsrate dank lebenserhaltender Geräte und der Anstrengungen des medizinischen Personals "sicherlich weiter sinken", sagte Zhong laut Xinhua.

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Zhong hatte unter anderem daran mitgewirkt, das ganze Ausmaß der Sars-Epidemie bekannt zu machen. An ihr waren in den Jahren 2002 und 2003 knapp 350 Menschen in Festlandchina sowie knapp 300 weitere in Hongkong gestorben.

Dennoch gibt es bezüglich des neuartigen Virus 2019-nCoV immer noch offene Fragen, vor allem hinsichtlich der Ansteckungswege. Das neuartige Coronavirus sei "gerissener" als das Sars-Virus, sagte Zeng Guang, ein weiterer Experte der staatlichen Gesundheitskommission, dem staatlichen Fernsehsender CCTV. Er gehe davon aus, dass sich die Lage mit Einsetzen des wärmeren Wetters bessern werde, das "der Verbreitung von ansteckenden Atemwegserkrankungen nicht förderlich" sei.

US-Forscher gehen von längerer Ausbreitung aus

Auf Grundlage der ersten erhältlichen Daten gehen Wissenschaftler in Nordamerika hingegen davon aus, dass mindestens mehrere zehntausend Menschen von dem Virus betroffen sein werden und die Epidemie noch mindestens mehrere Monate andauern wird. "Im besten Fall" werde die Epidemie "über den Frühling bis in den Sommer andauern und dann abebben", sagte David Fisman von der Universität von Toronto der Nachrichtenagentur AFP. Er verfasste eine Analyse des Virus für die Internationale Gesellschaft für Ansteckende Krankheiten.

"Das ist nichts, was nächste Woche vorbei ist oder nächsten Monat", erklärte auch Alessandro Vespignani von der Northeastern University in Boston. Er gehört einer Wissenschaftlergruppe an, die online neue Erkenntnisse zu dem Virus zusammenträgt.

In China starben bereits 106 Menschen an dem Virus. Nach Behördenangaben gibt es mehr als 4500 bestätigte Infektionen, 7000 weitere Verdachtsfälle werden geprüft. In 15 weiteren Ländern gibt es insgesamt rund 50 Infektionen, darunter eine in Bayern.

Die chinesischen Behörden haben im Kampf gegen das Virus unter anderem mehr als ein Dutzend Städte isoliert, fast 60 Millionen Menschen stehen damit de facto unter Quarantäne. Als neue Schutzmaßnahme wurden am Dienstag die derzeitigen Schul- und Semesterferien zum chinesischen Neujahr auf unbestimmte Zeit verlängert.

(APA/AFP)

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