Hanan Salah von Human Rights Watch klagt, dass die Menschenrechte bei den Libyen-Gesprächen zu kurz kommen.
Die Presse: Die internationale Gemeinschaft versucht, endlich eine Friedenslösung für Libyen zu finden. Auf der internationalen Konferenz in Berlin vor etwa einer Woche wurde ein erster Fahrplan dafür erstellt. Was bedeuten die Berliner Beschlüsse für Libyen?
Hanan Salah: Wenn Sie den deutschen Außenminister fragen würden, würde dieser sagen: Sie bedeuten sehr viel. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das die Menschen in Libyen auch so sehen. Das Treffen in Berlin hat bewirkt, dass die Waffenruhe – zumindest vorerst – eingehalten hat. Aber ich sehe absolut nichts, was es gebracht hätte, um die Menschenrechtslage zu verbessern.