Herbert Kickl sucht in Berlin den „Schulterschluss“ mit der AfD. Man tauscht sich aus. Auch personell. Nach dem Aus von Türkis-Blau wechselten einige FPÖ-Mitarbeiter nach Berlin.
Berlin. Als Herbert Kickl Dienstagmittag im sechsten Stock des Jakob-Kaiser-Hauses zur Pressekonferenz eilte, vorbei an den Büros von AfD-Abgeordneten und deren Mitarbeitern, hätte es durchaus sein können, dass der FPÖ-Klubchef Parteifreunden aus Wien begegnet. Denn für manche Freiheitlichen ist die AfD mehr als ein Partner. Sie ist Arbeitgeber. Nach „Presse“-Informationen wechselten mehrere Freiheitliche nach dem Kollaps der türkis-blauen Regierung als Mitarbeiter in die AfD-Bundestagsfraktion.
Die Zahl der Neuankömmlinge aus Wien schätzen zwei AfD-Parteigänger mit Einblick unabhängig voneinander auf „mindestens fünf“ und bis zu zehn. Dazu zählt ein Kabinettsmitarbeiter im damals FPÖ-geführten Sozialministerium, der nun für einen AfD-Mandatar arbeitet. Und Co-Fraktionschefin Alice Weidel hat schon länger einen deutschen Pressemann, der davor für FPÖ-Politiker gesprochen hat.
Aktiv umworben hat man die plötzlich arbeitslos gewordenen FPÖ-Mitarbeiter nicht, heißt es in der AfD. Und doch sind die rot-weiß-roten Neuzugänge ein Glücksfall für die Partei, weil sich die AfD seit dem Einzug in den Bundestag damit plagt, Personal zu finden, das deutschen Abgeordneten in größerer Zahl zusteht als ihren Amtskollegen in Österreich.