Der Norweger Henrik Kristoffersen gewinnt zum vierten Mal das „Nightrace“ in Schladming, Marco Schwarz scheitert im zweiten Lauf, der ÖSV blamiert sich mit dem schlechtesten Resultat seit 1976. Und eine Flitzerin sorgte für einen Skandal.
Schladming. Der Schladming-Slalom ist immer ein Spektakel. Das Flutlicht strahlt, 38.000 Zuschauer drängen zur Piste, Fahnen wehen – und führt zur Halbzeit mit Marco Schwarz noch ein ÖSV-Fahrer, herrscht beste Länderspiel-Stimmung. Dass der Villacher, 24, elf Monate nach seinem Kreuzbandriss und dem zweiten Platz in Kitzbühel zum dritten Mal als Leader nach dem ersten Durchgang nicht gewann, sorgte bei der 23. Auflage des „Nightrace“ jedoch für breite Enttäuschung.
Noch schwerwiegender wiegt allerdings der kapitale Flop der gesamten ÖSV-Equipe: kein Österreicher in den Top 10. Es ist der schlechteste Weltcup-Slalom seit Kitzbühel 1976. Michael Matt wurde 15. (+1,77), 18. Manuel Feller (1,94) - Schwarz wurde nicht gewertet.
Sieg trotz Fehlers
Von Wirbel, Flitzerin und kapitalem Fehler vollkommen unbedruckt fuhr der Norweger Henrik Kristoffersen zu seinem vierten Planai-Sieg. Der 24-Jährige egalisierte damit den Rekord von Benjamin Raich, das Schladming-Quartett nach 2014, 2016 und 2017 sicherte seine Führung im Gesamtweltcup und der Slalom-Wertung ab. Der Wahl-Salzburger setzte sich 0,34 Sekunden vor Alexis Pinturault (FRA) und 0,83 vor Kitz-Sieger Daniel Yule (SUI) durch.
Die Champions-League-Flitzerin
Während Schwarz („Schade, ich habe attackiert“) seine Wunden leckte, rätselte die Szene über die blonde Flitzerin. Sie lief im schwarzen Badeanzug in den Lauf des Italieners Alex Vinatzer mit einem „RIP Kobe Bryant“-Transparent. Die Kalifornierin Kinsey Wolanski, 22, ist jedoch keine Unbekannte im Sport – sie flitzte bereits beim Champions League-Finale über den Rasen.