Parken in Wien: Wenn der Schrebergarten zum Irrgarten wird

Wie erklärt man Autofahrern, die aus den Bundesländern nach Wien müssen, wo man parken darf?

Am besten mit dem dezenten Hinweis, dass sich in der Zwischenzeit nicht einmal mehr die Wiener auskennen – was verständlich ist, sieht man den Wildwuchs an Regelungen an, die in Wien gelten. So gibt es in Rudolfsheim-Fünfhaus, einem kleinen Bezirk beim Westbahnhof, vier völlig unterschiedliche Regelungen innerhalb weniger Metern. Wobei in Zukunft eine fünfte Ausnahmeregelung noch dazu kommen dürfte. Mit Logik hat die Wiener Parkraumbewirtschaftung schon längst nichts mehr zu tun.

Die Folgen dieser absoluten Unübersichtlichkeit auf Wiener Boden, auf dem jeder der 23 Bezirksvorsteher seinen eigenen (Verkehrs)Schrebergarten ohne Rücksicht auf übergeordnete Notwendigkeiten führt, sieht man an einem Faktum: 107.000 Parkstrafen stellte die Stadt Wien 2018 aus und nahm dabei 65,27 Millionen Euro ein. Ein Betrag, der mit Wohlwollen für die leeren Wiener Kassen seitens der Stadtregierung gesehen wird – was aber nicht im Sinne des Erfinders ist. Oder doch? Von einem zusammenhängenden, wienweiten und sinnvollen Verkehrskonzept ist seit langen Jahren nichts zu sehen.

Zumindest gibt es einen Hoffnungsschimmer: Verkehrsstadträtin Birgit Hebein kündigt in der „Presse“ an, dass bis Ostern ein vernünftiger Vorschlag auf dem Tisch liegt. Dabei soll die Parkraumbewirtschaftung völlig neu geordnet werden – was sinnvoll, notwendig und überfällig ist. Was dabei herauskommt, ist aber noch abzuwarten. Denn Schrebergärten sind äußerst beliebt. Vor allem in Wien.

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