Ski alpin

Weltcup-Rennen nach Coronavirus-Ausbruch in China abgesagt

Im ÖSV begrüßt man die Entscheidung. Ersatzort gab die FIS noch keinen bekannt, Gerüchten zufolge könnte WM-Bewerber Saalbach zum Zug kommen.

Der Ski-Weltverband hat sich mit der Entscheidung über die Absage des alpinen Ski-Weltcups in Yanqing lange Zeit gelassen. Mittwochfrüh nach dem Nightrace in Schladming kam die E-Mail, die den Skizirkus aufatmen ließ. Viele Teams hatten sich nach dem Ausbruch des Coronavirus in China bereits gegen eine Reise ausgesprochen.

Am 15. und 16. Februar hätten auf den Olympiastrecken von 2022 in Yanqing nördlich von Peking eine Abfahrt und ein Super-G stattfinden sollen. "Die FIS, der chinesische Skiverband und die lokalen Organisatoren in Yanqing haben gemeinsam entschieden, die Weltcuprennen abzusagen", teilte der Ski-Weltverband nun in einer Aussendung mit.

"Es ist bedauerlich, dass alle Stakeholder gezwungen sind, die schwierige Entscheidung zu treffen, die Weltcuprennen in Yanqing in dieser Saison abzusagen, da es sich um den historischen ersten Ski-Weltcup und das erste offizielle Peking-2022-Testevent handelt", wird FIS-Präsident Gian Franco Kasper in der Aussendung zitiert.

Obwohl das Risiko in Yanqing niedrig ist sei, müssten Gesundheit und das Wohlergehen der Athleten und aller Beteiligten Priorität haben, sagte Kasper. "Es ist auch zwingend notwendig, dass sich die Athleten auf ihre Leistung konzentrieren können, insbesondere auf dem völlig neuen und sehr herausfordernden Kurs."

ÖSV: „Gut und richtig"

Im Österreichischen Skiverband (ÖSV) wollte zum jetzigen Zeitpunkt niemand mehr eine Reise nach China, Kitzbühel-Abfahrtssieger Matthias Mayer, der derzeit an Grippe erkrankt ist und hofft, für Garmisch fit zu werden, hatte am Sonntag gemeint, dass er "nicht sehr positiv gestimmt" sei und das "nicht unbedingt haben müsse".

"Das ist gut und richtig, die Vernunft hat gesiegt, die Sicherheit der Athleten und Betreuer steht im Vordergrund", sagte ÖSV-Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher nach der Absage.

Auch das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) sah eine "Entscheidung im Sinne der Athleten", wie Sportdirektor Christoph Sieber auf APA-Anfrage mitteilte. "Zum Ansteckungsrisiko kommt auch die Gefahr, aufgrund von Quarantänebestimmungen im Land festzusitzen. Das ist für den Weltcup-Tross mitten in der Hochsaison nicht zumutbar. Wir können daher die Entscheidung nachvollziehen."

Saalbach als Ersatz?

Wie die FIS mitteilte, plane man nun für 2021 neben den Damen auch für die Herren Testbewerbe auf den Olympiastrecken durchzuführen. "Ich würde das natürlich begrüßen. Es wäre nicht gut, ohne einen Test bei Olympia auf neuen Strecken zu fahren", betonte Puelacher.

Ersatzort für Yanqing gab die FIS noch keinen bekannt, in den Medien wird WM-Bewerber Saalbach genannt. In der darauffolgenden Woche wären Technikbewerbe in Naeba in Japan geplant, derzeit gibt es keine Information darüber, ob diese auch gefährdet sind.

An der Lungenkrankheit sind bisher 132 Menschen gestorben, in China erkrankten bereits rund 6.000 Personen, dazu kommen über 9.000 Verdachtsfälle. Nach dem Ausbruch der Krankheit in der Provinz Hubei hatten die Behörden drastische Eindämmungsmaßnahmen verhängt. Auch außerhalb Chinas gibt es bereits bestätigte Erkrankungen, darunter in Japan, Deutschland und Frankreich.

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