Influenza

Vierte Schule in Tirol wegen Grippe geschlossen

Die Presse
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Bis Montag bleiben vorerst alle vier Volksschulen geschlossen. Eine Expertin rät erneut, sich noch impfen zu lassen.

In Tirol hat am Mittwoch nun auch die vierte Volksschule innerhalb von zwei Tagen geschlossen werden müssen. 30 der 48 Schüler der Volksschule Jochberg (Bezirk Kitzbühel) waren erkrankt. Die Schule soll die gesamte restliche Woche geschlossen bleiben, teilte das Land in einer Aussendung mit. Die Eltern der Schüler seien bereits informiert worden, hieß es.

Kurz zuvor hatte auch die Volksschule Pillberg (Bezirk Schwaz) gemeldet, ab Donnerstag bis einschließlich Montag keinen Unterricht zu geben. 13 der insgesamt 28 Schüler waren dort an Influenza erkrankt. Am Dienstag mussten bereits die Volksschulen Vomperbach und Schönberg wegen Grippe schließen.

Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber erinnerte an die Wichtigkeit von Hygienemaßnahmen. "Häufiges Händewaschen, also mindestens 20 Sekunden mit Seife unter laufendem Wasser sowie das Husten und Niesen in Taschentücher oder die Ellenbeuge hilft, eine Virenverbreitung über die Handflächen durch Schmierinfektion zu verhindern", so Katzgraber.

Die Impfexpertin der Landessanitätsdirektion Anita Luckner-Hornischer verwies einmal mehr auf die Möglichkeit einer Schutzimpfung. "Für den bestmöglichen Schutz vor Influenza sollte auch jetzt noch eine Grippe-Impfung in Anspruch genommen werden. Die derzeit grassierende Grippewelle kann sich vor allem in Gemeinschaftseinrichtungen schnell verbreiten, wie sich aktuell am Beispiel der Volksschulen Vomperbach, Schönberg und Pillberg zeigt", erklärte Luckner-Hornischer.

Tausende Neuerkrankungen

Bei der Influenza zeigt die Kurve derzeit weiterhin nach oben: Vergangene Woche dürften in Österreich nach Schätzungen pro 100.000 Einwohner knapp 1100 Neuerkrankungen (Influenza und grippale Infekte) dazugekommen sein. Die Entwicklung ist bisher ganz ähnlich jener in den vergangenen Jahren, wie das Diagnostische Influenza Netzwerk Österreich (DINÖ) am Dienstag mitteilte.

Kleine Kinder gehören neben älteren Erwachsenen ab etwa 65 Jahren zu den klassischen Risikogruppen, heißt es beim DINÖ. Bei letzteren sind oft Personen mit chronischen Leiden anfällig, also etwa COPD, Diabetes, koronarer Herzkrankheit bzw. Herzinsuffizienz.

Doch die "echte Grippe" kann auch bei anderen Personengruppen zu schweren Verläufen führen, beispielsweise bei sehr stark adipösen Menschen (BMI über 40), aber auch bei (an sich gesunde) Schwangeren. Mitverursachend könnte dabei eine mit der Schwangerschaft einhergehende Schwächung der Immunabwehr sein.

Zumindest die Angehörigen aller Risikogruppen sollten gegen Influenza geimpft sein, rät Eva Schaden, Leiterin einer Intensivstation an der Universitätsklinik für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie (MedUni/AKH Wien).

(APA)

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