Konsequenzen für Wiener Busfahrer nach angeblichem "Wolfsgruß"

Die Presse
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Ein Video soll mehrere Busfahrer bei dem verbotenen Gruß zeigen. Sie wurden vorläufig suspendiert.

Mehrere Busfahrer der Wiener Linien sollen bei einer Veranstaltung den "Wolfsgruß" der ultranationalistischen türkischen "Grauen Wölfe" gezeigt haben. Für sie gibt es nun Konsequenzen. Die Wiener Linien haben am Mittwoch die entsprechenden türkischstämmigen Mitarbeiter vom Dienst abgezogen, bis der Fall geklärt sei, hieß es in einem schriftlichen Statement.

Laut FPÖ gibt es einen Videomitschnitt, der die betreffenden Personen auch in Uniform zeigt. Der verbotene Gruß soll bei einer Zusammenkunft in einem Lokal der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) gezeigt worden sein.

Der geschäftsführende Obmann der Wiener FPÖ, Vizebürgermeister Dominik Nepp, zeigte sich in einer Aussendung "schockiert": "Die islamistischen Mitarbeiter müssen sofort fristlos entlassen werden. Jede Art von Toleranz ist hier fehl am Platz." Angekündigt wurde eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft.

„Wiener Linien stehen für Vielfalt"

Die Wiener Linien haben das Video bereits gesehen. "Seit wir das Video kennen, arbeiten wir mit Hochdruck an der Aufklärung des Vorfalls und prüfen alle dienstrechtlichen Konsequenzen", wurde betont: "Extremistische Gesten und Symbole haben bei uns keinen Platz." Mitarbeiter, die verbotene Symbole zeigten, würden ausnahmslos angezeigt. "Die Wiener Linien stehen für Vielfalt, Toleranz und das friedliche Miteinander aller Kulturen. Wer diese Werte nicht teilt, hat bei den Wiener Linien nichts verloren", stellte das Unternehmen klar.

„Zum Fremdschämen"

Die Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TGK) begrüßte die Dienstfreistellung der Busfahrer. Gefordert wurde auch die Suspendierung nach der Aufklärung des Falls: "Jedes seriöse staatliche sowie private Unternehmen in der Türkei würde dasselbe tun", wurde in einer Aussendung versichert. Gleichzeitig wurde ersucht, solche Ereignisse nicht dazu zu benutzen, um "Hetze" gegenüber Türkinnen und Türken bzw. Muslime zu betreiben: "Man sollte diesen Fall von den Wiener Linien, welcher zum Fremdschämen ist, nicht verallgemeinern."

Die Wiener ÖVP interpretierte den Vorfall als "symptomatisch für die verfehlte Integrationspolitik von Rot-Grün". Ein fehlendes Problembewusstsein ziehe extremistische und illegal agierende Strömungen nach Wien, meinte der nicht amtsführende Stadtrat Markus Wölbitsch in einer Aussendung. Er appellierte an Bürgermeister Michael Ludwig und Öffi-Stadträtin Ulli Sima (beide SPÖ), "den Vorfall zu klären und Konsequenzen zu ziehen".

(APA)

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