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2019-nCoV

Osttiroler sitzt in China in der Coronavirus-Region fest

Ein Bild aus Wuhan - die Millionenstadt wurde wegen des neuen Coronavirus zur Geisterstadt.
Ein Bild aus Wuhan - die Millionenstadt wurde wegen des neuen Coronavirus zur scheinbaren Geisterstadt.(c) APA/AFP/HECTOR RETAMAL (HECTOR RETAMAL)
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Der Dölsacher hält sich rund 300 Kilometer von Wuhan entfernt auf.   Das größte Problem ist es, zum dortigen Flughafen zu gelangen. Das Außenministerium will den sieben Österreichern in der Region helfen.

Ein Osttiroler ist gemeinsam mit Arbeitskollegen aus fünf Ländern derzeit in der abgeriegelten Provinz Hubei in Quarantäne. Der Dölsacher ist in der Millionenstadt Yichang, rund 300 Kilometer von Wuhan entfernt. Die größte Herausforderung sei derzeit, zum Flughafen zu kommen, sagte der Mann in Interviews mit Radio Kärnten und Oe24.tv. "Wir schauen, dass wir so schnell wie möglich wegkommen."

Es sei derzeit "wie in einer Geisterstadt", sagte Robert Moser. Das Leben in der Stadt mit mehr als drei Millionen Einwohnern stehe derzeit still. "Von heute auf morgen wurden Millionen Menschen unter Quarantäne gesetzt", berichtete der Osttiroler Robert Moser.

Immer mehr Länder evakuieren ihre Staatsbürger aus Wuhan. Dafür müssen diese aber erst dorthinkommen. "Das ist zur Zeit das schwierigste", berichtete der Österreicher. Auf den Straßen gebe es zahlreiche Checkpoints, diese können nur mit behördlicher Genehmigung passiert werden. Der öffentliche Verkehr ist völlig eingestellt, auch Taxis würden keine verkehren, lediglich einzelne private Autos.

Schweirige Anreise zum Flughafen

Der einzige offene Flughafen in der gesamten Provinz sei jener in Wuhan, "dem Epizentrum", sagte Moser. Dort hinein darf man eben nur mit Sondergenehmigung. Besonders schwierig gestalte sich auch die Suche nach einem Fahrer. "Wenn man einen Busfahrer auftreiben würde, darf der dann nach Wuhan hineinfahren, aber er kann nicht mehr hinausfahren, sondern kommt in der Stadt in Quarantäne", berichtete er Osttiroler. Die Chinesen würden Ausländer zwar zur Ausreise auffordern, aber nicht mitteilen, wie das erfolgen solle, meinte Moser.

Das öffentliche Leben stehe derzeit still. In Apotheken seien Desinfektionsmittel und Schutzmasken ausverkauft. In Supermärkten seien "manche Regale komplett leer, manche noch gut gefüllt", berichtete Moser. Vorwiegend würden noch europäische Waren, die teurer sind, vorhanden sein. Wer etwas braucht, muss sich auf Fieber-Kontrollen einstellen. "Überall wird sofort Fieber gemessen", so etwa auch im Hotel, in dem der Osttiroler mit seinen Arbeitskollegen aus fünf Ländern untergekommen ist.

Außenministerin will bei Ausreise unterstützen

Neben Moser befinden sich aktuell sechs weitere Österreicher in der Provinz Hubei. Dass Wuhan abgeriegelt und die Bewegungsfreiheit in der Provinz eingeschränkt ist, bezeichnete auch Außenministeriumssprecher Peter Guschelbauer als Herausforderung. Die Botschaft sei dabei, die Österreicher zu unterstützen, nach Wuhan, also zum Ausreiseort, zu kommen. Die sieben Österreicher sollen jedenfalls noch vor dem Wochenende in ihr Heimatland zurückkehren.

Andere Länder, darunter etwa auch Großbritannien, wollen aus der chinesischen Stadt Wuhan ausgeflogene Staatsbürger isolieren. Sie kommen 14 Tage lang in Quarantäne, wahrscheinlich auf einer Militärbasis. Das Gesundheitsministerium erwäge, die Betroffenen in einer Einrichtung auf einer britischen Militärbasis unterzubringen, berichtete die Nachrichtenagentur PA. Sie müssten dann wohl einen Vertrag unterschreiben, in dem sie der Quarantäne zustimmen. Wer damit nicht einverstanden sei, müsse womöglich zunächst in China bleiben, hieß es. Schätzungsweise 200 Briten halten sich in Wuhan auf. Sie sollen am Donnerstag per Flugzeug zurückgeholt werden.

 

(APA)

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