2019-nCoV

Coronavirus: Drei Verdachtsfälle in der Steiermark, zwei in Südtirol

Laboruntersuchung zur Abklärung des Coronavirus
Laboruntersuchung zur Abklärung des CoronavirusAPA/HANS PUNZ
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Die drei Patienten in der Steiermark befinden sich im LKH Graz-West in der Infektiologie-Abteilung, die beiden Personen in Südtirol sind zur Abklärung in der Infektionsabteilung des Landeskrankenhauses Bozen.

In der Steiermark sind am Mittwoch drei neue mögliche Coronaviren-Verdachtsfälle bekannt geworden. Die steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) bestätigte Medienberichte, wonach in ihren Spitälern seit vergangener Woche insgesamt acht Mal Verdacht bestand. In fünf Fällen gab es nach den Tests Entwarnung, in drei Fällen wird noch auf die Ergebnisse der Untersuchungen gewartet.

Die drei Patienten befinden sich im LKH Graz-West in der Infektiologie-Abteilung, sagte der ärztliche Direktor Michael Lehhofer der APA. Sie wurden mit einem Schleusensystem isoliert. Die Personen waren kürzlich in China und haben grippeähnliche Symptome mit Lungenbeschwerden. Lehofer geht davon aus, dass schon bald auch bei den drei noch offenen Fällen Entwarnung gegeben werden kann. Er will keine Hysterie aufkommen lassen. Weit dramatischer sei derzeit der Influenza-Virus: 15 schwer erkrankte Patienten sind derzeit allein im LKH Graz-West in Behandlung.

Sieben Österreicher in Provinz Hubei

In der stark betroffenen chinesischen Provinz Hubei befanden sich noch sieben Österreicher. Die Botschaft sei dabei, die Österreicher zu unterstützen, nach Wuhan, also zum Ausreiseort, zu kommen. Die sieben Personen sollen jedenfalls noch vor dem Wochenende in ihr Heimatland zurückkehren.

Die AUA (Austrian Airlines) setzte indes - wie die Mutter Lufthansa und die Schwesterairline Swiss - alle China-Flüge aus - aus heutiger Sicht für die Dauer bis 9. Februar. Zuvor hatten bereits mehrere andere Airlines wegen des sich ausbreitenden Corona-Virus ihre China-Verbindungen gestrichen. Bei der AUA befand sich am Mittwochnachmittag eine Maschine auf dem Weg nach Shanghai, heute am frühen Abend (17.45 Uhr) hebt in Wien-Schwechat ein letzter Kurs nach Peking ab. Die Rückflüge finden noch statt, um Passagiere und die Crews zurückzubringen.

Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat bereits am Montag eine kostenlose Infoline unter der Telefonnummer 0800-555 621 eingerichtet. In der Zeit von 9.00 bis 17.00 Uhr (Montag bis Freitag) geben Experten der AGES aktuelle Informationen zu Übertragung, Symptomen und zur Vorbeugung des neuartigen Virus. Ausführliche Informationen zu "2019-nCoV", Handlungsempfehlungen und Schutzmaßnahmen sowie Infos für Fachpersonal finden Interessierte auch auf der eigens eingerichteten Website der AGES - auch sie wird regelmäßig aktualisiert.

Der aktuelle Iststand an Verdachtsfällen wird täglich auf der Website des Sozialministeriums publiziert. Dort waren Mittwochfrüh keine weiteren Verdachtsfälle gelistet.

Zwei Fälle in Südtirol

In Südtirol gibt es zwei Verdachtsfälle. Die beiden Personen würden sich zur Abklärung in der Infektionsabteilung des Landeskrankenhauses Bozen befinden, teilte der Südtiroler Sanitätsbetrieb am Mittwoch mit. Beide Patienten waren in den vergangenen Zehn Tagen in China und klagten nun über Fieber.

Sie wurden mit einem Rettungsfahrzeug unter Berücksichtigung der vorgeschriebenen Vorsichtmaßnahmen in das Landeskrankenhaus Bozen eingeliefert, hieß es. Rachen- und Mundabstriche wurden bereits an das zuständige Speziallabor in Rom geschickt. Bis zu einem Ergebnis der Analysen könne nicht von einer Infektion gesprochen werden, betonte der Südtiroler Sanitätsbetrieb.

Erste parallel vom Sanitätsbetrieb vorgenommene Test hätten eine Grippeinfektion (Influenza A) ergeben, was die Wahrscheinlichkeit einer zusätzlichen Infektion durch das Coronavirus reduziere, hieß es. Bei einem dritten möglichen Verdachtsfall wurde Mittwochnachmittag erst die Anamnese durchgeführt.

(APA)

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