Journalist 2019

Pötzelsberger, „das Gegenteil eines Krawalljournalisten“

Tobias Pötzelsberger wird Journalist des Jahres 2019.
Tobias Pötzelsberger wird Journalist des Jahres 2019. ORF
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Was thematisiert die Branche? Die Ibiza-Affäre, die kalten Kellerwelten und Peter Filzmaiers Atemtechnik.

Kalt war's in den Schlumberger Kellerwelten, wo „Der Journalist“ am Dienstag seine Preise verlieh. „Klatschen macht warm“, ermunterte Verleger und Gastgeber Johann Oberauer. Und der stets launige Moderator Michael Lang (APA) ging „without von delay, wie wir Bildungsbürger sagen“, zur Sache. Unter anderem wollte er beobachten, „wie Peter Filzmaier atmet“. Dieser bekam den Sonderpreis für Analyse und hielt die Laudatio auf Tobias Pötzelsberger, Journalist des Jahres 2019. Der sei „das Gegenteil eines Krawalljournalisten“, sagte Filzmaier, und erinnerte an den ORF-Marathon zu Ibiza: „Meine Frau sagt, ich hätte im Mai mehr Zeit mit dir verbracht als mit ihr.“ Pötzelsberger erinnerte sich auch an seine „Sommergespräche“: Er habe nicht gewusst, wie er sie anlegen soll, also fragte er den Chefredakteur: „Moch'sch wia'sch es immer moch'sch“, antwortete Matthias Schrom, ein Tiroler, lapidar. Dass der ORF Redaktion des Jahres wurde, sei gerade 2019 keine Selbstverständlichkeit, meinte ORF-Chef Alexander Wrabetz – wenn man bedenke, was H.-C. Strache als FPÖ-Vizekanzler mit dem ORF vorhatte . . .

Unter den Preisträgern befanden sich wieder einige „Presse“-Journalisten, darunter Martin Stuhlpfarrer als bester Lokal-Journalist für Wien. APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger betonte: „Wenn 2019 eines gezeigt hat, dann, dass unabhängiger, kritischer, investigativer und innovativer Journalismus wichtiger denn je ist.“ Und „Falter“-Chef Florian Klenk richtete seinen „Dank an unseren größten Abo-Verkäufer: Herbert Kickl“. (i. w.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.01.2020)

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