Giffey soll für SPD das rote Berlin retten

Franziska Giffey (SPD).
Franziska Giffey (SPD).imago images/Metodi Popow
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SPD-Hoffnungsträgerin greift nach Bürgermeister-Amt.

Berlin. Vielleicht hat die Freie Universität Berlin (FU) die Wahl um den SPD-Vorsitz entschieden. Denn nach dem Rücktritt von Andrea Nahles zählte SPD-Familienministerin Franziska Giffey zu den Favoriten für die Nachfolge. Doch Giffey trat nicht an, weil die FU ihre Dissertation auf Plagiate abklopfte. Ihren Doktortitel durfte Giffey dann zwar behalten, aber da war die Bewerbungsfrist für den SPD-Vorsitz schon abgelaufen.

Die 41-Jährige nimmt stattdessen das Bürgermeister-Amt in der Millionenstadt Berlin ins Visier. Im Mai soll sie Berlins regierenden Bürgermeister, Michael Müller, als SPD-Landeschef ablösen, eine Doppelspitze mit Fraktionschef Raed Saleh bilden. Und dann, 2021, soll Giffey die SPD auch als Spitzenkandidatin in die Berlin-Wahl führen.

Die 41-Jährige gilt als bodenständig und resolut. Als Bürgermeisterin des Problembezirks Berlin-Neukölln (2015 bis 2018) setzte sie auf eine Mischung aus Bürgernähe und Law and Order. Ein Selbstläufer wäre ihre Kandidatur für das Bürgermeister-Amt aber nicht. Umfragen weisen die Berliner SPD zurzeit auf Platz vier hinter Grünen, Linkspartei und CDU aus. Das liegt auch am blassen Bürgermeister Müller, der seine rot-rot-grüne Regierung kaum im Griff hat. Müller verzichtet nun auf seine Parteiämter. Bürgermeister will er aber bis 2021 bleiben. (strei)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.01.2020)

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